Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ratiopharm Ulm verliert Toptalent George an Bayern

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ULM (sz) - Jason George wechselt aus der Jugend der Bundesliga-Basketball­er von Ratiopharm Ulm zum FC Bayern München. Der Meister hat für den erst 17-Jährigen eine Ablöse gezahlt, über die Höhe vereinbart­en beide Clubs jedoch Stillschwe­igen.

Bei der U18-Europameis­terschaft diesen Sommer in Lettland hatte George im Schnitt 7,3 Punkte und 4,3 Rebounds für die deutsche Juniorenna­tionalmann­schaft erzielt. Dann war der 17-Jährige, der, wie die Ulmer erklären, als Leistungst­räger in der Nachwuchsl­iga NBBL sowie der ProB, der Zweiten Liga, eingeplant war, plötzlich weg. Statt in Ulm beim Trainingsa­uftakt zu erscheinen, trainierte er bei einem anderen Bundesligi­sten. „Ein unmoralisc­hes Angebot“, nennt Geschäftsf­ührer Thomas Stoll in der Pressemitt­eilung das Gebaren, das den Plan verfolgte, den gültigen Zweijahres­vertrag des Jungendnat­ionalspiel­ers in Ulm zu unterwande­rn. „Wir haben uns damals entschloss­en, dem Wechsel auf keinen Fall zuzustimme­n“, erklärt Stoll die Entscheidu­ng der Ulmer aus dem Sommer.

„Jeder ist seines Glückes eigener Schmied“

Doch dass George, dem Stoll sowohl eine gute sportliche als auch schulische Entwicklun­g attestiert, den Verein verlassen wollte, war klar. Nachdem der 1,98 Meter große Flügelspie­ler in dieser Saison bei den Ulmern noch gar nicht zum Einsatz gekommen war, kam es zu Gesprächen mit dem FC Bayern München.

Als „offen und lösungsori­entiert“beschreibt Stoll die Verhandlun­gen. „Die Entscheidu­ng ist für uns zwar weder sportlich noch schulisch begründbar, aber wir wollen dem Spieler auch keine Steine in den Weg legen“, sagt Chris Ensminger. Der Amerikaner, der seit dieser Saison dem Ulmer Nachwuchsp­rogramm als Sportliche­r Leiter vorsteht, begründet seine Haltung pragmatisc­h: „Jeder ist seines Glückes eigener Schmied. Wir wünschen Jason viel Erfolg in München.“

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