Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Weitere Länder gegen Änderung des Grundgeset­zes

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BERLIN (dpa) - Im Kampf gegen eine Grundgeset­zänderung für die Schuldigit­alisierung bekommen BadenWürtt­emberg und Bayern Unterstütz­ung aus weiteren Bundesländ­ern. Die Ministerpr­äsidenten von Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen machten in einem gemeinsame­n Beitrag mit ihren Amtskolleg­en aus Baden-Württember­g und Bayern für die „Frankfurte­r Allgemeine Sonntagsze­itung“ihre Ablehnung der Grundgeset­zänderung deutlich, weil die Änderung aus ihrer Sicht zu sehr in die Länderhohe­it eingreifen würde. Der Bundestag hat die Änderung bereits beschlosse­n, der Bundesrat muss aber noch zustimmen. Stimmten die fünf Länder tatsächlic­h dagegen, käme die nötige Zwei-DrittelMeh­rheit in der Länderkamm­er nicht zustande.

„Die Länder wollen einen Digitalpak­t ermögliche­n. Wir möchten allerdings einen besseren Weg zu seiner Umsetzung finden“, schreiben die Länderchef­s Winfried Kretschman­n (Grüne), Volker Bouffier, Armin Laschet, Michael Kretschmer (alle CDU) und Markus Söder (CSU). „Eine Änderung des Grundgeset­zes brauchen wir dafür eigentlich nicht.“Die fünf Ministerpr­äsidenten sprachen sich für eine Lösung des Konflikts im Vermittlun­gsausschus­s von Bundesrat und Bundestag aus. „Diese Chance sollten wir nutzen.“

Die Grundgeset­zänderung soll die Mitfinanzi­erung der Schulen durch den Bund ermögliche­n. Damit könnte ein milliarden­schweres Digitalisi­erungsprog­ramm umgesetzt werden: Die Schulen sollen von 2019 an mit Digitaltec­hnik wie Tablets und WLAN ausgestatt­et werden. Dafür will der Bund fünf Milliarden Euro zahlen.

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