Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kein Platz für mehr Kinder in Argenbühl
Kindergärten in Eglofs und Eisenharz sollen erweitert werden – Mehr U3-Betreuung
ARGENBÜHL - Eine Aufnahme im Kindergarten Eisenharz ist noch bis März 2019 möglich, dann ist der Kindergarten voll. Ab April wird die genehmigte Kinderzahl überschritten. Das hat Martin Rädler, stellvertretender Hauptamtsleiter der Gemeinde Argenbühl, in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend berichtet. Nun soll geprüft werden, wie der Kindergarten Eisenharz erweitert werden kann. Auch in Eglofs sind die Räume der Kinderbetreuung zu klein. Der Kindergarten soll erweitert werden.
Die Zahl der Kinder in den einzelnen Geburtsjahrgängen habe sich von der Bedarfsplanung 2017 zur aktuellen Bedarfsplanung um 26 Kinder erhöht, berichtete Rädler: „Das entspricht einer ganzen Kindergartengruppe.“Die Zahlen zeigen, dass die Gemeinde Argenbühl nicht nur mit den Geburtenzahlen, sondern auch mit Zuzügen von Familien mit Kindergartenkindern kalkulieren muss, erklärte er weiter.
Nachbargebäude für Erweiterung gekauft
Die Kirchengemeinde hatte im Frühjahr 2018 deswegen das zur Renovierung anstehende Nachbargebäude zur Miete angeboten. Dieses Angebot sei eingehend geprüft worden, so Rädler: „Letztendlich haben wir aber festgestellt, dass es für Kindergartenzwecke nicht geeignet ist.“Die politische Gemeinde und die Kirchengemeinde haben sich danach darauf geeinigt, dass die Gemeinde das Gebäude kauft. Es soll neu gebaut werden.
Bis zur Erweiterung braucht es in Eisenharz aber kurzfristige Lösungen. Denn im April und im Mai werden fünf Kinder „zu viel“in den Kindergarten gehen, ab Juni sogar sieben. „Wir haben schon Gespräche mit der Kindergarten-Leitung geführt, wie wir kurzfristig mehr Kinder aufnehmen können. Momentan wäre das in der jetzigen Kleingruppe möglich“, erklärte Bürgermeister Roland Sauter.
Akustisch, lichttechnisch und gestalterisch wird der Raum für die Kleingruppe im Untergeschoss deswegen gerade geprüft, erklärte Rädler. Die anwesende Kindergartenleiterin Mathilde Gruber zeigte sich noch nicht zufrieden mit der angedachten Lösung für die Überbelegung ab März. Bürgermeister Sauter versprach daraufhin weitere Gespräche.
Langfristig soll der Kindergarten in Eisenharz aber auf vier Gruppen erweitert werden. Auch eine Gruppe für Kinder unter drei Jahren könnte entstehen. Ein Umzug in den größeren Kindergarten, mit Erweiterung im nebenstehenden Gebäude, könnte im Jahr 2021 geschehen, stellte Thomas Utz, Hochbauamtsleiter der Gemeinde, vor. Vorausschauend wäre es dann, den Eisenharzer Kindergarten gleich auf vier Ganztagsgruppen auszulegen, berichtete Nicole Ellinger, die Kindergartenbeauftragte des kirchlichen Verwaltungszentrums Allgäu-Oberschwaben.
Erweiterung des Eglofser Kindergartens
Auch in Eglofs soll der Kindergarten erweitert werden. Das Gebäude soll sowieso saniert werden, erklärte Hochbauamtsleiter Thomas Utz. Dach und Sanitärbereich des zweigruppigen Kindergartens sind fällig. Um einen großzügigen Kindergarten für zwei Gruppen zu erhalten, ist nach neuesten Ansprüchen noch einiges zu tun in Eglofs, stellte Utz weiter vor: Es fehle unter anderem an ausreichendem Bewegungsraum, es gebe kein Büro oder einen eigenen Raum für Erwachsene. Darum soll angebaut werden, erklärte Utz: „Die Sanitärräume werden neu gebaut, die vorhandenen Räume vergrößert. Das kann im laufenden Betrieb geschehen.“2019 könnte der Ausbau fertig werden, 2020 dann die Sanierung am Dach folgen. Zeitweise könnten in Eglofs nach dem Ausbau dann auch drei statt zwei Gruppen untergebracht werden.
Sollte der Platz in Eglofs aber auf längere Frist nicht ausreichen, könnte das auf dem Kindergartengelände stehende Gebäude, auch „Villa“genannt, ebenfalls erweitert werden. Oder abgerissen und neu gebaut. „Es wäre auch möglich, das Gelände als Spielfläche zu nutzen und den bestehenden Kindergarten noch weiter auszubauen“, sagte Utz.
Mehr Grundschüler in der Zukunft
Der Platzmangel spiegele die Entscheidung der vergangenen Jahr wieder, sagte Anton Glatthaar (UA): „Die Kindergarten-Bedarfsplanung hängt ja auch damit zusammen, wie wir Bauplätze vergeben. Und wir haben relativ schnell viele Bauplätze verkauft.“Künftig sollte erste die Infrastruktur passen, bevor weitere Bauplätze vergeben werden.
Seit ein paar Jahren sei das Ziel, Bauplätze an Familien zu vergeben, stimmte Bürgermeister Sauter zu. Er gab aber zu bedenken, dass mehr Kindergartenkinder heute auch mehr Grundschüler in der Zukunft bedeuten: „Wir haben in vier Dörfern Grundschulen. Die freuen sich über mehr Schüler und dass sie ihren Bestand wahren können.“
Der Gemeinderat Argenbühl stimmte mit einer Enthaltung zu, den Kindergarten Eisenharz grundsätzlich zu erweitern. Die Planung dafür soll nun losgehen. Außerdem beschloss der Gemeinderat den Anbau am Kindergarten in Eglofs für das Jahr 2019, sowie die Sanierung dann im Jahr 2020.