Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Mutmaßlicher Messerstecher wegen versuchten Mordes angeklagt
Mann sitzt nach Tat in Primisweiler mittlerweile in Untersuchungshaft
WANGEN/PRIMISWEILER - Der 54jährige Mann, der am späten Mittwochabend in Primisweiler mehrmals mit einem Messer auf einem 61Jährigen eingestochen haben soll, sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Die Anklage lautet versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung. Das Motiv für die Tat laut Staatsanwaltschaft Ravensburg: Der Beschuldigte sah sich offenbar durch die frühere Geschäftsbeziehung zum Opfer finanziell geschädigt.
Der mutmaßliche Täter hatte den 61-Jährigen am Mittwoch gegen 22.30 Uhr in dessen Garage unmittelbar angegriffen, ihm mehrere Messerstiche versetzt und war darauf geflüchtet (die SZ berichtete). Nach Hinweisen des Opfers und eines zufälligen Zeugen konnte die Polizei mit Unterstützung eines aus München angeforderten Sondereinsatzkommandos am Donnerstag gegen 5.30 Uhr den mutmaßlichen Täter in einer bayerischen Gemeinde nahe der Landesgrenze aufspüren und festnehmen. Der 54-Jährige räumte laut Staatsanwaltschaft die Tat nach ANZEIGEN der Vernehmung weitgehend ein. Am Freitagvormittag wurde der Mann beim Amtsgericht Ravensburg einer Haftrichterin vorgeführt. Diese erließ laut Oberstaatsanwalt Karl-Josef Diehl den beantragten Haftbefehl wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung. Versuchter Mord deshalb, weil es eine heimtückische Tat gewesen sei. Der 54-Jährige habe dem Opfer in dessen Garage aufgelauert und sofort auf ihn eingestochen, es sei wie ein Hinterhalt gewesen. Nach dem Erlass des Haftbefehls wurde der Beschuldigte in eine Justizvollzugsanstalt gebracht, wo er voraussichtlich bis zum Beginn des Strafverfahrens in Untersuchungshaft bleibt.
Bei der Haftvorführung habe der Beschuldigte seine Angaben aus der polizeilichen Vernehmung im Wesentlichen wiederholt, so Diehl weiter. „Der Hintergrund und das Motiv für die Tat sind nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen offenbar in den geschäftlichen Beziehungen des Beschuldigten und des Opfers zu sehen, durch die sich der Beschuldigte erheblich finanziell geschädigt sah.“Nach Aussage des mutmaßlichen Täters habe dieser dem Opfer eigentlich nur eine „Abreibung“verpassen wollen, was dann allerdings in eine Auseinandersetzung mit dem Einsatz eines Springmessers gemündet habe.
Zustand des Opfers „sehr kritisch“
„Die näheren Hintergründe zur Tat sind nun durch weitere Ermittlungen, insbesondere auch Zeugenvernehmungen aus dem persönlichen Umfeld des Beschuldigten und des Opfers, aufzuklären“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ravensburg abschließend. Der Zustand des 61-jährigen Opfers sei aufgrund der Schwere der Verletzungen weiterhin „sehr kritisch“.