Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Alle singen „Macht hoch die Tür“
Beim großen Adventskonzert ist die „Leutekirche“St. Martin voll – Alle Chöre sind dabei
LEUTKIRCH - Zu Beginn erklingt „Rorate“, intoniert von den kräftigen Männerstimmen der Choralschola, eindringlich, festlich. Die „Leutekirche“zeigt eine Stunde lang, welche Bedeutung ihre verschiedenen Chöre haben – von ganz jung bis zum reiferen Alter. Das Adventskonzert hat mittlerweile Tradition, ist bestens besucht. Zum Abschluss singen alle gemeinsam „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“.
Mit dabei sind neben der Choralschola die Kinderchöre (Leitung: Christine King), der Jugendchor der 13- bis 16-Jährigen, das Ensemble Vocal mit jungen Frauen und natürlich die Kantorei. Regionalkantor Franz Günthner dirigiert und hat die Gesamtleitung inne. Ab und an begleitet er auf dem Korg-E-Piano. Dessen digitaler Klang mag für manch konservativen Besucher nach wie vor gewöhnungsbedürftig sein, vielleicht aber auch nur etwas laut. Petitessen. Günthner leistet engagierte Arbeit mit hörbarem Erfolg – die Musik in der „Leutekirche“lebt. Und als Begleitung ist auch eine schöne Blockflöte zu hören.
Pfarrer Karl Erzberger gibt Impulse zur adventlichen Besinnung, betont die Wichtigkeit des Innehaltens, des Zur-Ruhe-Kommens, der Stille. Und er fordert zur Achtsamkeit auf, „denn das Licht Gottes leuchtet neu auf“. Nicht nur Gesang ertönt. Der „Leutkircher Klarinettenchor“um Christoph Kuon bringt Stücke von Tomaso Albinoni, Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn. Das klingt in der Akustik des Kirchengewölbes richtig gut, fein austariert, mit sonorem Klarinettenbass.
Eindrucksvoll ist das letzte Lied, „O komm Immanuel“. Die Choralschola auf der Orgelempore beginnt, die jungen Frauen vom Ensemble Vocal antworten, sie stehen unten am Haupteingang. Die große Orgel begleitet dezent. Dann stimmen die Frauen und Männer der Kantorei ein. Sozusagen Kirchenmusik in 3D – schön.