Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Brass Band A7 glänzte bei Konzert in Schloß Zeil
Junge Musiker überzeugten mit Enthusiasmus und Können
LEUTKIRCH - Strahlende Gesichter konnten man bei den Musikern der Brass Band A7 sehen, als sie in den Altarraum traten, um an ihren Notenpulten Platz zu nehmen. Denn die Sitzbänke der Pfarrkirche Schloß Zeil waren voll belegt.
„Jerusalem“von Sir Hubert Parry, ihre Eröffnungshymne, führte vor, mit welchem Enthusiasmus sie bei der Sache waren und wie akribisch sich diese junge Band auf ihre neue Konzertreihe vorbereitet hatte. Ihr Dirigent Thomas Wolf lotete mit einfühlsamen bis enorm zupackenden Gesten aus, was sich in der jeweiligen Partitur verbarg. Bewundernswert waren die Dichte und die Intensität ihres Spiels, ihr Abschattieren und klangliches Ausdifferenzieren von Klanggruppen. „Adagio for Brass“(Jan van der Roost) glänzte in allen Registern.
Eine farbige Programmmusik ist die „Hymn of the Highlands“von Peter Graham. Drei Sätze dieser Suite sind überschrieben mit „Ardross Castle, „Lairg Muir“und „Summer Isles“. Alle drei sind sagenumwobene Orte im schottischen Hochland. Am genüsslichen Ausmalen der Landschaftsschilderungen des britischen Komponisten waren zwei Solisten beteiligt, Korbinian Riedle (Cornet) und Tobias Roggors (Euphonium). Menschenleere Landschaften berühren die Seele. Das Solo-Cornet beschwor mit seinen Tonbögen die Weite der Natur, das SoloEuphonium bestach durch seine warme bis kraftvolle Tongebung. „Amazing Grace“(Arr. Richard Philips) verdankt seine Entstehung dem Kapitän eines Sklavenschiffs, das 1748 in schwere Seenot geraten war und durch das Anrufen des Erbarmen Gottes gerettet wurde. Die Sklaven wurden danach menschlicher behandelt. Dieses später weltberühmt gewordene Kirchenlied, auf Deutsch „Erstaunliche Gnade“, wanderte in vielerlei Klangfarben und rhythmischen Gestalten durch die Register der Brass Band.
Der letzte Programmpunkt „Vitae Aeternum“von Paul Lovatt-Cooper, ließe sich in einem großen Dreischritt interpretieren, wie Dirigent Thomas Wolf mitteilte. Fülle des Lebens, ein zu Ende gehen und ein Resümee im Nachdenken, was gewesen sei. Auch in diesem sehr anspruchsvollen Stück faszinierten die Ausdrucksstärke und das spielerische Niveau der Truppe.
Als Zugabe servierten sie mit grandiosem Schwung eine Bearbeitung von Johann Sebastian Bachs Orgel-Toccata in d-Moll und schließlich erklang noch ein Choral, ein Innehalten am Abend des zweiten Advents.