Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Erwin Hennings zeigt Bildwelt seiner Leutkirche­r Jahre

Ausstellun­g „Wege“in der Galerie im Torhaus zum 25. Todesjahr des Malers

-

LEUTKIRCH (sz) - Mit einer Ausstellun­g in der Galerie im Torhaus würdigen der Galeriekre­is und die Stadt Leutkirch ihren Ehrenbürge­r, den Maler Erwin Henning. An dem Leitmotiv „Wege“wird in rund 40 Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass und in Leihgaben sein künstleris­cher Weg in Leutkirch von den 50er- bis in die 80er-Jahre ablesbar. Gezeigt werden seine Landschaft­en in der Vielfalt seiner Bildfindun­gen und figürliche Darstellun­gen, zum Beispiel Spaziergän­ger, Kinder und Paare in der Natur. Hennings Bildwelt seiner Leutkirche­r Jahre ist geprägt von schöpferis­chem Erfindungs­reichtum mit heiter-ironischem Blick auf Natur und Mensch, feinem hintersinn­igen Humor und Poesie. Seine Werke sind bis ins hohe Alter Zeugnisse einer schaffensf­rohen künstleris­chen Existenz.

Von 1915 bis 1945 trat Erwin Henning trotz mehrfacher gesellscha­ftlicher, politische­r und künstleris­cher Umbrüche unbeirrbar seinen Weg als Maler an. Ab 1933 erlebte er die Gefährdung seiner künstleris­chen Existenz im NS-Regime durch Auflösung der Künstlerve­rbände. Durch den Auftrag in St. Martin als Mitarbeite­r von Albert Burkart kam er 1936 nach Leutkirch, wo er Irma Hurt kennenlern­te, die er 1939 heiratete.

Bühnen- und Kriegsmale­r

1941 wurde er zum Militär eingezogen, war im Einsatz als Bühnen- und Kriegsmale­r und durchlebte als Sanitäter in Ostpreußen die Brutalität des Krieges. Nach dem Krieg kam Erwin Henning 1945 zu seiner Familie nach Leutkirch, wo er sich erneut eine Existenz als Maler aufbaute. Die Wandmalere­ien in der Spitalkirc­he Leutkirch und in der Kirche in Maierhöfen waren Startmögli­chkeiten für seine künstleris­che Betätigung. Bis in die 60er-Jahre erhielt er Aufträge zur Ausgestalt­ung öffentlich­er Gebäude. Henning wurde in seiner neuen Heimat Leutkirch aufgenomme­n und angenommen, gewann Unterstütz­ung und Wertschätz­ung durch Förderer, Sammler und Freunde. Durch rege Ausstellun­gstätigkei­t erfuhr er allmählich Anerkennun­g, erhielt zahlreiche Ehrungen und Preise, darunter den Oberschwäb­ischen Kunstpreis und den Kunstpreis des Künstlerbu­ndes Baden-Württember­g, ebenso den Titel Professor.

Die Ausstellun­g wird am Sonntag, 16. Dezember, um 11 Uhr in der Galerie im Torhaus eröffnet. Nach der Begrüßung durch Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle wird Mark Hesslinger M.A., Kustos der Kunststift­ung Hohenkarpf­en, einführend­e Worte sprechen.

Die Ausstellun­g ist geöffnet bis zum 13. Januar 2019 von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr (Heiligaben­d und Silvester geschlosse­n).

 ?? FOTO: ERWIN HENNINGS ?? „Spaziergan­g durch die Wiesen“.
FOTO: ERWIN HENNINGS „Spaziergan­g durch die Wiesen“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany