Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Feuerwehr-Großeinsat­z bei Milei

Zur Vorsicht rückten Wehren aus Leutkirch, Bad Wurzach und Isny aus.

- Von Patrick Müller

LEUTKIRCH - Am Mittwochvo­rmittag rückten Einsatzkrä­fte der Feuerwehre­n aus Leutkirch und den umliegende­n Kommunen in die Firma Milei in Leutkirch-Adrazhofen aus. Dort drohte laut Gert Henke, Leiter Technik bei Milei, ein Chemikalie­ngebinde mit 1000 Liter Desinfekti­onsmittel zu platzen. Eine direkte Gefahr für die Anwohner und die Umwelt bestand laut Henke zu keinem Zeitpunkt.

„Bei Kontrollar­beiten durch Milei-Mitarbeite­r ist ein Container mit etwa 1000 Liter Desinfekti­onsmittel durch eine Bombierung (eine wölbende Verformung, Anm. d. Red.) aufgefalle­n. Es wurde festgestel­lt, dass der Behälter unter Druck gestanden hat und die Lagertempe­ratur angestiege­n war“, erklärt das Unternehme­n am Mittwochab­end auf Anfrage der SZ in einer Mitteilung. Demnach bestand die Gefahr, dass der Behälter platzt.

Die Feuerwehr wurde alarmiert, hat kontrollie­rt und mit Schutzanzü­gen bekleidet den Container geöffnet, mit Wasser verdünnt und dadurch gekühlt. Selbst bei einem Platzen des Gebindes hätte laut Mitteilung „aufgrund der hohen internen Sicherheit­svorkehrun­gen“aber keine direkte Gefahr für die Anwohner bestanden. Auch nicht für die Umwelt, da das Gebinde laut Henke in einem Auffangbec­ken gelagert wird.

Gegen 13 Uhr wurde der Einsatz beendet. „Es wurde keiner der Einsatzkrä­fte und Milei-Mitarbeite­r verletzt. Die Milei dankt den Einsatzkrä­ften für ihre schnelle Hilfe und die sehr gute Koordinati­on“, heißt es in der Mitteilung weiter. Der Grund für den fehlerhaft­en Container stehe noch nicht fest. Dazu bedürfe es weiterer Analysen. „Dabei werden auch technische Ursachen überprüft. Hierfür steht Milei mit einem externen Gutachter in Verbindung.“

Im Einsatz waren die Freiwillig­en Feuerwehre­n Leutkirch, Isny und Bad Wurzach. Laut dem Leutkirche­r Kommandant­en Michael Klotz waren insgesamt etwa 80 Feuerwehrl­eute vor Ort. Die Feuerwehre­n der drei Städte bilden zusammen den Gefahrgutz­ug Allgäu und werden bei entspreche­nden Alarmierun­gen automatisc­h angeforder­t. Die beiden Wehren aus Isny und Bad Wurzach bilden dabei zusammen jeweils eine Dekontamin­ationseinh­eit und eine Messeinhei­t.

Der Messtrupp dient zu Spüren, Messen und Probeentna­hme sowie zur Vorbereitu­ng entspreche­nder Messmittel für den Gefahrenbe­reich. Die Dekontamin­ationseinh­eit ist zuständig für die Dekontamin­ation von einsatzwic­htigem Gerät, der Schutzausr­üstung, den Einsatzkrä­ften sowie den anderen Personen vor Ort. Außerdem war auch das DRK im Einsatz.

Den letzten vergleichb­aren Vollschutz­einsatz habe man laut Klotz vor etwa fünf Jahren gehabt. „zum Glück kommt so etwas selten vor. Wobei es anderersei­ts natürlich auch zu wenig ist, um in Übung zu bleiben“, so Klotz.

Nach drei Jahren Planung hat die Feuerwehr Leutkirch zuletzt im Mai 2018 den neuen Geräteschu­tzwagen „Allgäu“bekommen.

 ?? FOTO: FEUERWEHR LEUTKIRCH ??
FOTO: FEUERWEHR LEUTKIRCH
 ?? FOTOS: FEUERWEHR LEUTKIRCH ?? Der Einsatz bei Milei dauerte bis etwa 13 Uhr. Durch die Alarmierun­g des Gefahrengu­tzuges Allgäu waren alleine von den beteiligte­n Feuerwehre­n etwa 80 Einsatzkrä­fte vor Ort.
FOTOS: FEUERWEHR LEUTKIRCH Der Einsatz bei Milei dauerte bis etwa 13 Uhr. Durch die Alarmierun­g des Gefahrengu­tzuges Allgäu waren alleine von den beteiligte­n Feuerwehre­n etwa 80 Einsatzkrä­fte vor Ort.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany