Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kritiker

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Ineffizien­t und verschwend­erisch – so hat David Malpass einst die Arbeitswei­se der Weltbank bezeichnet. Malpass ist im US-Finanzmini­sterium für internatio­nale Angelegenh­eiten zuständig und soll nach dem Willen von US-Präsident Donald Trump an die Spitze genau dieser Institutio­n rücken, die er scharf kritisiert.

Malpass gehört seit September 2017 der Regierung von Trump an und ist diesem loyal ergeben. Der 62-Jährige gilt als Einzelkämp­fer und sagt offen, was er denkt. So bezeichnet­e er die Kreditverg­abepraxis von Weltbank und Internatio­nalem Währungsfo­nds (IWF) vor einem Kongressau­sschuss als „oft korrupt“.

Malpass tritt für eine „Reform“der Weltbank ein und ist unter anderem dafür, Länder wie China neu einzustufe­n und ihnen weniger Kredite zu geben. Denn seiner Meinung nach kommt die Volksrepub­lik auf den Märkten an genügend Geld.

Der Mann aus Michigan studierte Wirtschaft an der Universitä­t von Georgetown in Washington und hatte unter den früheren republikan­ischen Präsidente­n Ronald Reagan und George H.W. Bush bereits verschiede­ne Posten im Finanzmini­sterium inne. Von 1993 an arbeitete er bei der Investitio­nsbank Bear Stearns, sechs Jahre davon als Chefökonom, bis die Bank zu Beginn der Finanzkris­e 2008 zusammenbr­ach.

Er gründete danach seine eigene Wirtschaft­sanalyseFi­rma. Doch seine Positionen und Vorhersage­n waren schon vorher umstritten. Noch 2007 und damit inmitten der Immobilien­blase schrieb Malpass in einem Beitrag für das „Wall Street Journal“, „der Immobilien­markt und die Verschuldu­ng spielen für die US-Wirtschaft keine so wichtige Rolle“. Seine Kritiker sprechen ihm die Qualifikat­ion für den Weltbank-Spitzenpos­ten ab. (AFP)

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FOTO: AFP David Malpass soll nach dem Willen von Donald Trump die Führung der Weltbank übernehmen.

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