Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Jugendliche helfen im Regieraum
Die regelmäßigen Gottesdienstübertragungen aus der Kapelle im Regina Pacis starten am Mittwoch offiziell
TV-Live-Übertragungen aus der Kapelle im Regina Pacis Leutkirch starten.
LEUTKIRCH - Mit●seinem Segen gibt der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst am Mittwoch, 13. Februar, um 19.30 Uhr, den offiziellen Startschuss zu den regelmäßigen Fernseh- und Radioübertragungen der heiligen Messe aus der Kapelle im Tagungshaus Regina Pacis. „Das Wort Gottes in die Welt tragen“– das ist das Ziel der Liveübertragung, so Pater Hubertus Freyberg vom Tagungshaus. Möglich machen das unter anderem mehrere ehrenamtliche Helfer hinter den Kulissen. Wie die beiden Jugendlichen Rebekka Cech (15) und David Krug (18).
Ihr Arbeitsplatz während der Gottesdienst-Liveübertragungen ist der Regieraum, im Keller des Tagungshauses. David und Rebekka sitzen dort am Kamera- und am Schnittpult. Sie entscheiden, welche Bilder die Zuschauer sehen. Dabei können sie bei den Einstellungen zwischen fünf Kameras wählen, die in der Kapelle installiert sind. Beiden macht diese Arbeit mit der modernen Technik sichtlich Spaß, das oft nötige „Jetzt bitte lächeln“vor dem obligatorischen Schnappschuss ist bei ihnen überflüssig.
„Ich gehe bereits seit 15 Jahren in diese Kirche, war als kleines Kind sogar schon beim ersten Gottesdienst hier dabei“, erzählt David lächelnd. Er hat auch schon vor fünf Jahren mitgeholfen, als die ersten Aufnahmen von Gottesdiensten auf das Internet-Portal Youtube hochgeladen wurden. Es sei einfach „ein schönes Gefühl“, hier dabei zu sein. Seine Motivation ist es, Menschen, die sonst nicht die Möglichkeit haben, einen Gottesdienst zu besuchen, so die heilige Messe nach Hause zu bringen, erklärt er. Eine Motivation, die auch Rebekka an erster Stelle nennt. Und da sie sich auch für die dahinter stehende Technik interessiert, habe sie sofort zugesagt, als man sie fragte, ob sie mitmachen möchte. Sie selbst komme auch seit mehreren Jahren gerne hier in die Kirche, „zum Auftanken“.
Gottesdienst wird nicht geändert
Eine weitere ehrenamtliche Helferin ist Tina Schneider. Sie ist bei den Übertragungen für den Ton zuständig. „Ich finde es toll, dass man so schnell viele Menschen erreichen kann“, erzählt sie. Ihre Hoffnung ist, dass einige von denen, die im TV zufällig in die Übertragung reinzappen, vielleicht hängen bleiben. Sie ist selbst ein großer Fan der Übertragungen: „Die Predigt kommt lockerer rüber, da Pater Hubertus ein Headset auf hat und durch den Raum läuft. Das finde ich ansprechend.“
Wobei Pater Hubertus betont, dass der Gottesdienst für die Übertragung nicht geändert wird. „Wir feiern einen normalen katholischen Gottesdienst, wie wir ihn immer feiern“, erklärt er. Was allerdings in der Tat ein Vorteil sei, dass er durch das Headset nicht an den Ambo, das Rednerpult, „gefesselt“sei. Er selbst habe übrigens schon eine große Fernseh-Erfahrung, stehe seit 15 Jahren immer wieder vor der Kamera. Nervosität oder Lampenfieber ist für ihn deswegen kein Thema.
Auch ihn fasziniert, wie viele Leute man so erreichen kann. Er sei sogar schon einmal im französischen Pilgerort Lourdes von einem irischen Priester angesprochen worden, der ihn aus dem Fernsehen kenne. Und selbst der Leutkircher Oberbürgermeister hat laut ihm schon einmal in einen Gottesdienst aus der Kapelle im Regina Pacis reingezappt. Generell seien die Übertragungen eine gute Möglichkeit, die frohe Botschaft des Evangeliums in die Haushalte der Menschen hineinzutragen, um sie erneut mit dem Glauben in Berührung zu bringen.
Mehrmonatige Testphase
Dem feierlichen Startschuss ist bereits eine mehrmonatige Testphase vorausgegangen. An dem jeweils zweiten Freitag der vergangenen vier Monate gab es bereits solche Live-Übertragungen in der jetzigen Form. Deswegen ist das gesamte Team zuversichtlich, dass auch beim offiziellen Startschuss alles klappt. Dieser wird auch in den großen Saal im Tagungshaus übertragen, sodass möglichst viele Gläubige Platz finden. Im Anschluss besteht laut Pater Hubertus auch noch die Möglichkeit für ein Gespräch mit dem Bischof.
Die Gottesdienste sollen jeden zweiten Freitag eines Monats über den Fernsehsender EWTN.TV ausgestrahlt werden. Und ab April zusätzlich jeden vierten Freitag. Der Sender erreicht laut eigener Aussage mehr als 40 Millionen Menschen im deutschsprachigen Europa und ist über den Satelliten Astra (Frequenz 12460 MHz) sowie regional im Kabel und online als Livestream unter www.ewtn.de zu empfangen. Als weiterer Kooperationspartner werde Radio Horeb an zehn Samstagen im Jahr die heilige Messe übertragen. Weitere Sendeformate sowie häufigere Übertragungen sind in Planung.