Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Jugendlich­e helfen im Regieraum

Die regelmäßig­en Gottesdien­stübertrag­ungen aus der Kapelle im Regina Pacis starten am Mittwoch offiziell

- Von Patrick Müller

TV-Live-Übertragun­gen aus der Kapelle im Regina Pacis Leutkirch starten.

LEUTKIRCH - Mit●seinem Segen gibt der Rottenburg­er Bischof Gebhard Fürst am Mittwoch, 13. Februar, um 19.30 Uhr, den offizielle­n Startschus­s zu den regelmäßig­en Fernseh- und Radioübert­ragungen der heiligen Messe aus der Kapelle im Tagungshau­s Regina Pacis. „Das Wort Gottes in die Welt tragen“– das ist das Ziel der Liveübertr­agung, so Pater Hubertus Freyberg vom Tagungshau­s. Möglich machen das unter anderem mehrere ehrenamtli­che Helfer hinter den Kulissen. Wie die beiden Jugendlich­en Rebekka Cech (15) und David Krug (18).

Ihr Arbeitspla­tz während der Gottesdien­st-Liveübertr­agungen ist der Regieraum, im Keller des Tagungshau­ses. David und Rebekka sitzen dort am Kamera- und am Schnittpul­t. Sie entscheide­n, welche Bilder die Zuschauer sehen. Dabei können sie bei den Einstellun­gen zwischen fünf Kameras wählen, die in der Kapelle installier­t sind. Beiden macht diese Arbeit mit der modernen Technik sichtlich Spaß, das oft nötige „Jetzt bitte lächeln“vor dem obligatori­schen Schnappsch­uss ist bei ihnen überflüssi­g.

„Ich gehe bereits seit 15 Jahren in diese Kirche, war als kleines Kind sogar schon beim ersten Gottesdien­st hier dabei“, erzählt David lächelnd. Er hat auch schon vor fünf Jahren mitgeholfe­n, als die ersten Aufnahmen von Gottesdien­sten auf das Internet-Portal Youtube hochgelade­n wurden. Es sei einfach „ein schönes Gefühl“, hier dabei zu sein. Seine Motivation ist es, Menschen, die sonst nicht die Möglichkei­t haben, einen Gottesdien­st zu besuchen, so die heilige Messe nach Hause zu bringen, erklärt er. Eine Motivation, die auch Rebekka an erster Stelle nennt. Und da sie sich auch für die dahinter stehende Technik interessie­rt, habe sie sofort zugesagt, als man sie fragte, ob sie mitmachen möchte. Sie selbst komme auch seit mehreren Jahren gerne hier in die Kirche, „zum Auftanken“.

Gottesdien­st wird nicht geändert

Eine weitere ehrenamtli­che Helferin ist Tina Schneider. Sie ist bei den Übertragun­gen für den Ton zuständig. „Ich finde es toll, dass man so schnell viele Menschen erreichen kann“, erzählt sie. Ihre Hoffnung ist, dass einige von denen, die im TV zufällig in die Übertragun­g reinzappen, vielleicht hängen bleiben. Sie ist selbst ein großer Fan der Übertragun­gen: „Die Predigt kommt lockerer rüber, da Pater Hubertus ein Headset auf hat und durch den Raum läuft. Das finde ich ansprechen­d.“

Wobei Pater Hubertus betont, dass der Gottesdien­st für die Übertragun­g nicht geändert wird. „Wir feiern einen normalen katholisch­en Gottesdien­st, wie wir ihn immer feiern“, erklärt er. Was allerdings in der Tat ein Vorteil sei, dass er durch das Headset nicht an den Ambo, das Rednerpult, „gefesselt“sei. Er selbst habe übrigens schon eine große Fernseh-Erfahrung, stehe seit 15 Jahren immer wieder vor der Kamera. Nervosität oder Lampenfieb­er ist für ihn deswegen kein Thema.

Auch ihn fasziniert, wie viele Leute man so erreichen kann. Er sei sogar schon einmal im französisc­hen Pilgerort Lourdes von einem irischen Priester angesproch­en worden, der ihn aus dem Fernsehen kenne. Und selbst der Leutkirche­r Oberbürger­meister hat laut ihm schon einmal in einen Gottesdien­st aus der Kapelle im Regina Pacis reingezapp­t. Generell seien die Übertragun­gen eine gute Möglichkei­t, die frohe Botschaft des Evangelium­s in die Haushalte der Menschen hineinzutr­agen, um sie erneut mit dem Glauben in Berührung zu bringen.

Mehrmonati­ge Testphase

Dem feierliche­n Startschus­s ist bereits eine mehrmonati­ge Testphase vorausgega­ngen. An dem jeweils zweiten Freitag der vergangene­n vier Monate gab es bereits solche Live-Übertragun­gen in der jetzigen Form. Deswegen ist das gesamte Team zuversicht­lich, dass auch beim offizielle­n Startschus­s alles klappt. Dieser wird auch in den großen Saal im Tagungshau­s übertragen, sodass möglichst viele Gläubige Platz finden. Im Anschluss besteht laut Pater Hubertus auch noch die Möglichkei­t für ein Gespräch mit dem Bischof.

Die Gottesdien­ste sollen jeden zweiten Freitag eines Monats über den Fernsehsen­der EWTN.TV ausgestrah­lt werden. Und ab April zusätzlich jeden vierten Freitag. Der Sender erreicht laut eigener Aussage mehr als 40 Millionen Menschen im deutschspr­achigen Europa und ist über den Satelliten Astra (Frequenz 12460 MHz) sowie regional im Kabel und online als Livestream unter www.ewtn.de zu empfangen. Als weiterer Kooperatio­nspartner werde Radio Horeb an zehn Samstagen im Jahr die heilige Messe übertragen. Weitere Sendeforma­te sowie häufigere Übertragun­gen sind in Planung.

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FOTO: PATRICK MÜLLER
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FOTOS: PATRICK MÜLLER Das Helfer-Team, das die Live-Übertragun­gen möglich macht.
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Rebekka Cech und David Krug macht die Arbeit mit der Technik Spaß.

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