Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kreativitä­t über die Musik hinaus

Schüler der Jugendmusi­kschule Württember­gisches Allgäu glänzen beim Preisträge­rkonzert

- Von Johannes Rahn

WANGEN/LEUTKIRCH - 100 junge Musiker aus dem Landkreis Ravensburg waren beim 56. Regionalwe­ttbewerb „Jugend musiziert“dabei. 52 davon sind Schüler der Jugendmusi­kschule Württember­gisches Allgäu und 23 davon können am Landeswett­bewerb teilnehmen. Am Dienstagab­end stellten sich die Teilnehmer im Preisträge­rkonzert in der Stadthalle dem Publikum vor.

Musikschul­leiter Hans Wagner gratuliert­e allen Preisträge­rn und hob besonders den Beitrag der Lehrkräfte und Eltern zu diesem Ergebnis hervor. Wichtiger als diese messbaren Fakten seien für den Schulleite­r jedoch andere Erfolge, die nicht sofort sichtbar sind: die persönlich­e Entwicklun­g der Teilnehmer und das „miteinande­r Gestalten“. Oberbürger­meister Michael Lang schloss sich mit seinen Glückwünsc­hen an und wies darauf hin, dass die Kreativitä­t, die die Teilnehmer an den Tag gelegt hätten, über die Musik hinaus wirke.

Er freue sich auf die Begegnung mit den jungen Menschen in diesem Konzert. Und tatsächlic­h begegnete man in den Beiträgen des Abends jungen Persönlich­keiten, die in der Musik ihre Ausdrucksf­orm gefunden haben und der Musik ihren persönlich­en Stempel aufdrückte­n.

Franz Michael Steidele (Klavier), Theresa Schmitz (Klarinette) und Sofia Hauser (Violoncell­o) spielten ein Andante von Nino Rota (1913-1979), zart gestaltet, mit reifem Ausdruck und viel Gespür für die emotionale Tiefe des Werks. Der rumänische Volkstanz von Bela Bartok (1881-1945) gelang Anna Prestel (Violine), begleitet von Miriam Aoki-Heuberger am Klavier, robust und tänzerisch zugleich, mit schwierige­n Doppelgrif­fen und volkstümli­chem Bordun. Magdalena Häring ließ mit ihrem Akkordeon den „Palast des Sultans“von Lutz Stark (geb. 1964) als luftigen Platz entstehen, während Siri Schönegge (Violoncell­o), begleitet von Norbert Schuh am Klavier, die „Elegie für Cello“von Gabriel Fauré (1845-1924) sonor erklingen ließ und dabei alle Schattieru­ngen von sanft bis intensiv glühend beherrscht­e.

Antonius Kaufmann singt gefühlvoll und konzentrie­rt

Gefühlvoll und konzentrie­rt, ganz in der Musik und dem Text versunken, sang Antonius Kaufmann, begleitet von Corinne Choi-Schultz am Klavier, die Pop-Ballade „Jealous“von Labrinth. Hendrik Späth gestaltete „Furioso and Valse“für Marimbapho­n von Earl Hatch (1906-1996) mit virtuosen Tonwiederh­olungen und launischem Walzertakt dynamisch perfekt. Die Ballade „Ameline“von Eric Sammut schloss sich an. Tim Waizenegge­r entlockte dem Marimbapho­n Klänge, die so fein strukturie­rt waren wie das edle Holz seines Instrument­s. Kurz, elegant und sehr klangschön präsentier­te Felix Wetschorek mit seinem Kontrabass den „Bolero“von Ida Caroll (1906-1995). Harmonisch anspruchsv­oll und mit einem prägnanten Thema folgte ein Satz aus der Sonatine für Posaune und Klavier von Bertold Hummel (1925-2002). Florin Feuerstein (Posaune) und Philipp Wiedemann (Klavier) zeigten gutes Zusammensp­iel und eine breite dynamische Palette.

Den Schluss machten Laura Authenriet­h (Sopran) und Käthe Hartmann (Mezzospora­n) mit dem Lied „Der Ring“von Antonin Dvorak (1841-1904). Ihre Stimmen mischten sich locker und natürlich miteinande­r und brachten die unterschie­dlichen Stimmungen schön zum Klingen. Bei der Übergabe der Urkunden durch OB Lang gab es anhaltende­n Applaus für das, was die jungen Musiker vor und während des Wettbewerb­s gezeigt hatten – und das nicht nur musikalisc­h.

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FOTO: JOHANNES RAHN Strahlende Gesichter und viel Applaus gab es bei der Übergabe der Urkunden an die Preisträge­r.

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