Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Nach Unfällen: Bahn verspricht Schranke
An Übergang in Pfronten hat es schon mehrere Todesopfer gegeben
PFRONTEN (mar) - Der Bahnübergang in der Pfrontener Badstraße, an dem mehrere tödliche Unfälle passiert sind, wird jetzt mit einer Halbschranke und einer Ampelanlage ausgestattet. Das sei Teil eines Gesamtkonzepts für mehrere Übergänge in Pfronten, auf das man sich mit der Gemeinde verständigt habe, sagte ein Bahnsprecher auf Nachfrage der „Allgäuer Zeitung“. In einer ersten Reaktion zeigte sich Bürgermeisterin Michaela Waldmann erleichtert, dass auch aufgrund des großen überregionalen Interesses nach den jüngsten Unfällen endlich etwas in Bewegung komme: „Glücklich bin ich aber erst, wenn sich die Schranke zum ersten Mal senkt.“Eine Aussage der Bahn, wann es soweit sein könnte, gibt es bislang nicht.
An dem Übergang in der Pfrontener Badstraße war zuletzt am Mittwoch ein Auto mit einem Zug zusammengestoßen, der Fahrer des Wagens wurde leicht verletzt. Vor einigen Wochen starb ein Autofahrer bei einem Unfall, insgesamt haben an dieser Stelle bereits vier Menschen ihr Leben verloren.
In Pfronten gibt es laut Bahn auf vier Kilometern Länge 14 Bahnübergänge, von denen bislang vier mit Schranken und/oder Lichtzeichen gesichert sind. Auf der gesamten Strecke der Außerfernbahn von Kempten nach Pfronten sind es 70 Übergänge. „Einzellösungen greifen zu kurz“, heißt es dazu bei der Bahn. Nötig seien Gesamtkonzepte, durch die sich einerseits die Zahl der Bahnübergänge reduziere und andererseits die verbliebenen, technisch noch nicht gesicherten Übergänge nachgerüstet werden. In Pfronten hat nun die Gemeinde viel Arbeit vor sich, in einer Reihe von Fällen zu prüfen, ob man auf die jeweiligen Bahnübergänge verzichten könnte.
Die Bahn spricht von einem Paket aus der Badstraße und sechs weiteren Übergängen. Die Gemeinde war nach einem Treffen mit einem Bahn-Vertreter am Montag zunächst von einer kleineren Zahl ausgegangen. Bei dem Gespräch seien der Gemeinde die Entwürfe für Planungsvereinbarungen zwischen Bahn, Bund und Gemeinde zu zwei Übergängen angekündigt worden, sagte die Bürgermeisterin. Neben der Badstraße, für die es bereis seit 2002 einen ersten Entwurf für solch eine Vereinbarung gibt, betrifft das einen Übergang im Süden Pfrontens, der ebenfalls sicherer gestaltet werden soll. Eine Bedingung, dass beide Projekte erst starten, wenn dafür andere Übergänge aufgelassen werden, gibt es laut Bürgermeisterin Waldmann nicht.
Der nächste Schritt sei, dass die Bahn ein Ingenieurbüro mit der Planung für die beiden Übergänge beauftrage, sagt Waldmann. Die Vorhaben finanzieren dann zu jeweils einem Drittel die Bahn, der Bund und die Gemeinde.
„Glücklich bin ich aber erst, wenn sich die Schranke zum ersten Mal senkt.“Pfrontens Bürgermeisterin Michaela Waldmann