Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Den Towerstars fehlt in Bietigheim die Kraft
Ravensburg verliert in der DEL2 auswärts mit 1:4 – Vorsprung auf die Steelers schmilzt
BIETIGHEIM (tk) - Die Ravensburg Towerstars haben sich am Freitagabend in der Deutschen EishockeyLiga 2 bei den Bietigheim Steelers klar geschlagen geben müssen. Die körperlich geschwächten Towerstars verloren mit 1:4. Dadurch wird es in der DEL2 fünf Spieltage vor dem Ende noch spannender im Kampf um die Top-6-Plätze. Die Towerstars sind nun Dritter, von hinten drängen allerdings die Steelers.
Vier der unter der Woche angeschlagenen Spieler hatte Mannschaftsarzt Uwe Steinhausen doch noch rechtzeitig so fit bekommen, dass es Sinn machte, sie mit nach Bietigheim zu nehmen. Nur auf Kapitän Vincenz Mayer (krank) und Förderlizenzspieler Julian Kornelli (in Schwenningen) musste Trainer Rich Chernomaz verzichten. Die Frage war aber am Freitag: Wie lange würden die Kräfte der in den vergangenen Tagen kränkelnden Spieler wie etwa Jakub Svoboda oder Maximilian Kolb reichen?
Fehler führt zum 0:1
Die Antwort: nicht lange genug. Sobald die Bietigheimer das Tempo und den Druck erhöhten, wurde es in der Verteidigung schwer für die Towerstars, Schritt zu halten. Vor den Gegentoren machten sie den einen oder anderen Fehler zu viel. Das bestraften die Steelers eiskalt und rückten in der Tabelle bis auf vier Punkte an Ravensburg heran. „Ich bin etwas enttäuscht von unserem Spiel“, sagte Chernomaz. „Bietigheim war die bessere Mannschaft.“
Nach wenigen Sekunden hatten beide Mannschaften schon je eine dicke Chance zu verzeichnen. Zunächst musste Ravensburgs Goalie Jonas Langmann auf der Hut sein, im
Bietigheim Steelers – Ravensburg Towerstars 4:1 (2:1, 2:0, 0:0)
Tore: 1:0 (5:46) Norman Hauner (Weller, McNeely), 1:1 (15:03) Mathieu Pompei (Just, Sturm), 2:1 (19:08) Dennis Swinnen (Zientek, Hüfner), 3:1 (24:57) Marcus Sommerfeld (Corrin, Lukes), 4:1 (34:01) Alexander Preibisch (McKnight, Lukes) Strafen: Bietigheim 6 Minuten, Ravensburg 10 Minuten Zuschauer: 2895 Gegenzug scheiterte Robbie Czarnik am Steelers-Goalie Ilya Sharipov. Bietigheim zeigte etwas mehr Zug zum Tor. Und sie machten Druck auf den scheibenführenden Ravensburger. Wie in der sechsten Minute: In der Vorwärtsbewegung verlor Mathieu Pompei die Scheibe an Norman Hauner, Kilian Keller war der einzige Ravensburger im eigenen Drittel gegen Hauner und Shawn Weller. Hauner versenkte die Scheibe zum 1:0.
Ansonsten standen die Towerstars in der Defensive solide – vorne schossen sie den Ausgleich. Robin Just scheiterte noch an Sharipov, doch den Abpraller versenkte Pompei zum 1:1. Eine Strafe gegen Daniel Schwamberger drei Minuten vor Ende des ersten Drittels rächte sich dann für Ravensburg. Zwar hielten sich die Towerstars mit einem Mann weniger zwei Minuten lang schadlos, doch Bietigheim setzte weiter nach, Benjamin Zientek ackerte vor dem Tor stark und Dennis Swinnen nutzte den Platz rechts zum 2:1. „Das Tor direkt nach der Überzahl war der Gamewinner“, freute sich Steelers-Trainer Hugo Boisvert.
Dicker Patzer von Langmann
In der 25. Minute wurden die Towerstars in der eigenen Zone eingeschnürt. Bietigheim ließ die Scheibe gut laufen, Ravensburg lief nur hinterher – Willie Corrin bediente Marcus Sommerfeld, der aus zentraler Position auf 3:1 erhöhte. Als die Towerstars in doppelter Unterzahl waren, bot sich den Bietigheimern die Chance auf die Vorentscheidung. Doch Ravensburg kämpfte stark, ließ nichts zu – und bekam dadurch wieder Aufwind. Das machte allerdings der eigene Goalie zunichte. Mit einem schlampigen Pass hinter dem eigenen Tor läutete Langmann das Gegentor ein. Matt McKnight legte schnell zurück auf Alexander Preibisch, schon stand es 4:1.
Kurz vor der zweiten Pause konterte Ravensburg über Just und Olivier Hinse, da ließen die Towerstars den Anschlusstreffer liegen. Die Luft war daher im dritten Drittel etwas raus. Bietigheim übte nicht mehr den ganz großen Druck aus, Ravensburg kam dennoch nicht mehr zu guten Szenen vor Sharipov. „Egal ob gegen Freiburg, Bietigheim oder FRankfurt, wir müssen unseren Plan durchziehen“, meinte Chernomaz. „Das haben wir nicht gemacht.“