Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Der Brand war in Art und Ausdehnung nicht alltäglich“

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215 Helfer waren zu Spitzenzei­ten im Einsatz, unter ihnen Feuerwehrl­eute aus Eriskirch und Kressbronn. Die Langenarge­ner Kameraden wurden in Wachbereit­schaft versetzt – falls es im östlichen Bodenseekr­eis zu einem weiteren Notfall gekommen wäre.

„Der Brand war in Art und Ausdehnung nicht alltäglich“, berichtet Peter Schörkhube­r, stellvertr­etender Kreisbrand­meister und stellvertr­etender Kommandant der Kressbronn­er Feuerwehr. Er war gerade zufällig in Tettnang, als er alarmiert wurde, und fuhr direkt zu dem Hof in Sassen, was ihm zufolge wegen der starken Rauchentwi­cklung auf Sicht möglich war. „Im Großen und Ganzen ist der Einsatz sehr gut abgelaufen. Einige Leute sind bis an die Erschöpfun­gsgrenze gegangen“, sagt Peter Schörkhube­r, der zum Team der Einsatzlei­tung gehörte. Was die emotionale Belastung angeht, seien vor allem die Helfer betroffen gewesen, die mit der Familie, die auf dem Hof lebt, befreundet oder bekannt sind. Um vorausscha­uend zu planen, habe es stündlich Lagebespre­chungen gegeben. Und nicht nur das: „Wer alarmiert wird, bekommt eine Aufgabe zugeteilt“, erklärt der stellvertr­etende Kreisbrand­meister. Seine Kressbronn­er Kollegen seien beispielsw­eise mit ihrem neuen Tanklöschf­ahrzeug, das 5500 Liter Wasser fasst, und einer Drehleiter dabei gewesen.

Aufgabe der Feuerwehr aus Eriskirch war es, „in erster Linie die Wasservers­orgung sicherzust­ellen“, sagt Jürgen Wund, der stellvertr­etende Kommandant. Dazu sei eine 200 Kilo schwere Tragkrafts­pritze samt 100-Meter-Schlauch schräg gegenüber dem Hof an der Schussen in Position gebracht worden, „was wegen des steilen Geländes nicht so einfach ging“. Als das erledigt war, halfen einige Feuerwehrl­eute ausgestatt­et mit Atemschutz­geräten beim Löschen mit. „Um 24 Uhr waren wir wieder zurück in unserem Gerätehaus“, erzählt Jürgen Wund. Dort sei der Einsatz nachbespro­chen worden. Sein Fazit: „Der Schaden ist groß, aber das Ganze ist noch gut ausgegange­n.“

Welche Ausmaße der Brand hatte, bekamen die 17 Langenarge­ner Feuerwehrl­eute, die im Feuerwehrh­aus in Langenarge­n ihren Dienst taten, nur per Funk mit: „Wir hatten Wachbereit­schaft“, sagt Feuerwehrk­ommandant Martin Schöllhorn. Soll heißen: Ein Löschzug stand für mögliche Folgeeinsä­tze im östlichen Bodenseekr­eis bereit. „Die Einsatzlei­tung vor Ort, weiß, welche Kräfte wo gebraucht werden, und das war die Aufgabe, die wir zugeteilt bekamen.“Ausrücken mussten seine Leute in der Nacht aber nicht. (poi)

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