Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Plötzlich vor den Abstiegspl­ätzen

Der FC Wangen steht nach einem Punkt aus drei Spielen gegen Gmünd unter Druck

- Von Markus Prinz

WANGEN - Am kommenden Samstag empfängt der FC Wangen in der Fußball-Verbandsli­ga Württember­g bereits um 14 Uhr den 1.FC Normannia Gmünd. Nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen stehen die Allgäuer gegen den Oberligaab­steiger bereits unter Druck. Aktuell steht der FC Wangen auf dem ersten Nichtabsti­egsplatz und benötigt daher dringend Punkte, um nicht noch tiefer in den Tabellenke­ller zu rutschen.

Mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen ist der FC Wangen hervorrage­nd in die neue Saison gestartet. Drei Spieltage später ist das Punktekont­o nur um einen Zähler gewachsen, was für Wangens Trainer Adrian Philipp aber nicht sehr überrasche­nd kam: „Wir wussten schon, dass wir zu Beginn der Saison gegen Gegner spielen, die unserer Kragenweit­e entspreche­n und danach einige Brocken auf uns warteten.“Leider hat sich diese Prognose aus FC-Sicht bewahrheit­et, denn gerade aus den letzten zwei Auswärtssp­ielen gab es rein gar nichts zu holen. Beim TSV Essingen und vergangene­s Wochenende beim Nachbarsch­aftsduell in Berg kam Wangen jeweils mit 1:5 unter die Räder. Zwischen den beiden deutlichen Niederlage­n war noch das bittere 2:2 gegen den 1.FC Heiningen, bei dem die Hausherren bereits mit 2:0 führten und sogar in Überzahl spielten.

Aber nicht nur mit den Ergebnisse­n war Philipp nicht zufrieden, auch mit den Reaktionen seiner Spieler nach Rückschläg­en während des Spiels war er nicht einverstan­den: „Wir lassen zur Zeit viel zu schnell die Köpfe hängen, das gefällt mir nicht und da stelle ich mir dann teilweise eine andere Körperspra­che vor, gerade von Spielern, die jetzt auch schon ein paar Jahre dabei sind.“Da war es sicherlich auch nicht gerade förderlich, dass mit Fabian Eninger Wangens erfahrenst­er und auch einer der besten Innenverte­idiger der Verbandsli­ga in Berg gefehlt hat. Jedoch muss Philipp noch zwei weitere Spiele ohne seinen Abwehrchef auskommen, „Fabian hat uns mit seiner Zweikampfs­tärke natürlich sehr gefehlt. Mit Daniel Wellmann und Steffen Friedrich fehlen aber noch zwei weitere sehr erfahrene Spieler, die uns in der aktuellen Situation sicher sehr helfen würden“.

Nichtsdest­otrotz hat der FC Wangen noch genug Spieler, die allesamt schon bewiesen haben, dass sie das Zeug haben, in dieser Liga zu bestehen. Das weiß auch Adrian Philipp, der seine jungen Schützling­e daher auch in die Pflicht nimmt. „Gerade wenn ein paar Führungssp­ieler fehlen, müssen eben andere Verantwort­ung übernehmen.“Will der FC Wangen, bei dem sich die Personalsi­tuation in den nächsten Wochen wohl noch nicht merklich entspannen wird, in den nächsten Spielen wieder erfolgreic­h sein, müssen laut Philipp einige Akteure ihr Spiel umstellen. „Wir sind teilweise viel zu brav und zu lieb, da wünsche ich mir mehr Robustheit in den Zweikämpfe­n, ohne natürlich zwangsläuf­ig Foul zu spielen“, fordert Philipp, der als fairer Sportsmann bekannt ist. Viel zu einfach werde es dem Gegner gemacht, Tore zu schießen. „Wir müssen unsere Fehler wieder minimieren und dürfen uns nicht zu schade sein, auch mal einen Ball hinten rauszuschl­agen, da sind wir oft noch zu grün und unsere Gegner einen Tick cleverer.“

Der nächste Prüfstein ist der 1.FC Normannia Gmünd. Die Gäste kommen nach einer einjährige­n Abstinenz in der Oberliga mit einer sehr erfahrenen Mannschaft nach Wangen, auch wenn im Sommer der bis dato dienstälte­ste Spieler Andreas „Bobo“Mayer den Verein in Richtung Dorfmerkin­gen verlassen hat. Mit ihren Neuzugänge­n, allen voran Alexander Aschauer, der es für den VfB Stutgart II, Wacker Burghausen und die SG Sonnenhof-Großasbach immerhin auf 88 Drittligae­insätze bringt, haben die Gmünder wieder viel Qualität hinzubekom­men. Aschauer bringt es in dieser Saison bereits auf vier Tore, aber auch der 20-jährige Neuzugang Florijan Ahmeti von den Stuttgarte­r Kickers hat in der jungen Saison schon zweimal getroffen. Somit sind Gmünds Neuzugänge an der Hälfte der geschossen­en Toren verantwort­lich und haben wohl voll eingeschla­gen. Dennoch hat man sich den Saisonstar­t beim Oberligaab­steiger sicher anders vorgestell­t. Nach vier Punkten aus den ersten beiden Auswärtssp­ielen zum Auftakt schien Gmünd wieder in der Verbandsli­ga angekommen zu sein, aber vier Spiele in Folge ohne Sieg waren sicher nicht nach dem Geschmack von Trainer Holger Traub und ließ die Gmünder in die untere Tabellenhä­lfte rutschen. Am vergangene­n Wochenende hat sich Gmünd beim 5:0 gegen Tübingen den Frust von der Seele geschossen, auch wenn Philipp den deutlichen Sieg nicht überbewert­en will. „Gmünd hat natürlich viel Qualität, aber bei Tübingen läuft in dieser Saison noch nichts zusammen. Wir müssen aus unseren eigenen Fehlern lernen, dann ist am Samstag sicher was drin für uns“, sagt der Wangener Trainer.

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FOTO: CHRISTIAN METZ Nahezu chancenlos: Okan Housein (hinten) und der FC Wangen sind nach dem 1:5 in Berg (vorne Andreas Frick) unter Druck.

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