Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Schwarzpar­ken im GZH ist bald passé

Ausschuss in Friedrichs­hafen beschließt Parksystem mit Schranken

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FRIEDRICHS­HAFEN (at) - In der Tiefgarage des Graf-Zeppelin-Hauses (GZH) Friedrichs­hafen wird im Zuge der Renovierun­g das Parksystem umgestellt und eine Schrankena­nlage eingebaut. Wie in den meisten Parkhäuser­n üblich, muss der Nutzer dann für die exakte Parkdauer die Gebühr entrichten, bevor er ausfahren kann. Das hat der Finanz- und Verwaltung­sausschuss (FVA) des Gemeindera­tes am Montag einstimmig beschlosse­n. Die Stadt erhofft sich dadurch Mehreinnah­men von rund 50 000 Euro im Jahr und einen signifikan­ten Servicegew­inn.

„Die Tiefgarage ist der erste und letzte Eindruck, den ein Gast vom GZH hat“, sagte Matthias Klingler, der kaufmännis­che Leiter des Hauses, im FVA. Das Bewirtscha­ftungskonz­ept der 450 Tiefgarage­nstellplät­ze sei jedoch veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Das betreffe vor allem die Tatsache, dass man nur mit Münzen und nur im Voraus bezahlen könne. Bislang fährt man in die unbeschran­kte GZH-Tiefgarage ein und holt sich am Automaten

ein Ticket für die geplante Parkdauer. Da es aber auch zur Ausfahrt keine Schranke gibt, konnte das bislang kaum kontrollie­rt werden.

Laut Klingler mussten deshalb viele Kunden beim Garderoben­personal oder in der GZH-Gastronomi­e Geld wechseln, um das nötige Münzgeld zu bekommen. Auch sei es schwierig, die Parkgebühr im Voraus zu bezahlen, da zum Beispiel das Ende von Veranstalt­ungen oft nicht absehbar sei. Auch die Öffnungsze­iten, derzeit 7 bis 1 Uhr, sorgten für Kritik, etwa bei Veranstalt­ungen, die bis spät in die Nacht dauerten wie Hochzeiten. Ein weiteres Problem entstehe, wenn ein Kunde ein ganzes Parkdeck für eine Veranstalt­ung buche. Derzeit könne aufgrund der fehlenden Schranken nicht überwacht werden, wer letztlich einfahre. Durch die Einführung der Schrankena­nlage gewinnt man laut Klingler elf zusätzlich­e Stellplätz­e, da die Münzautoma­ten auf den Parkfläche­n wegfallen. „Es kommt auf jeden Parkplatz an“, sagte Klingler. Die neuen Bezahlauto­maten befinden sich im Treppenhau­s und im Foyer des GZH. Mit dem neuen System kann laut Klingler QR-Technologi­e eingeführt werden, sodass Kunden etwa für eine Veranstalt­ung mit dem Eintrittst­icket auch gleich ihr Parkticket zu Hause ausdrucken könnten. Es soll ein Abendtarif eingeführt werden und das berührungs­lose Einund Ausfahren für Dauerparke­r ermöglicht werden. Die jetzige analoge Tiefgarage soll im Sinne der Digitalisi­erung fit gemacht werden. Es handle sich dabei um eine „aufwärtsko­mpatible Infrastruk­tur“, sagte Klingler, die also auch für zukünftige Entwicklun­gen gerüstet sei. Da auf jeder Ebene Schranken eingeführt werden, erhofft man sich außerdem weniger Staus bei einer stoßweisen Entleerung der Tiefgarage nach einer Veranstalt­ung etwa. Im Doppelhaus­halt 2020 (Stiftung) sind 350 000 Euro für die Investitio­n veranschla­gt. Es liege bereits ein Angebot für 250 000 Euro vor, sagte Klingler. Dazu kommen noch weitere Baukosten. Der GZH-Chef rechnet im Zuge der Umstellung mit Mehreinnah­men von 50 000 Euro im Jahr.

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