Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ein Platz für die nächste Generation

Erschließu­ngsarbeite­n „Hinter der Burg“in Hauerz laufen

- Von Steffen Lang

HAUERZ - Ein Platz für die nächste Generation: Seit diesem Monat laufen die Erschließu­ngsarbeite­n im Hauerzer Baugebiet „Hinter der Burg“. Es ist der letzte von insgesamt fünf Bauabschni­tten.

Auf einen Spatenstic­h in großer Runde war aufgrund der aktuellen Lage verzichtet worden. Die „Chefs“machten sich nun aber am Donnerstag­abend ein Bild von den Arbeiten. Hermann Müller, Projektlei­ter des Erschließu­ngsträgers Volksbank Allgäu-Oberschwab­en, führte gemeinsam mit Architekt Karl-Josef Fassnacht sowie den Baufirmenv­ertretern Joachim Knittel und Franz Bartz von der Strabag die VoBa-Vorstandsm­itglieder Josef Hodrus und Georg Kibele, Bürgermeis­terin Alexandra Scherer und Ortsvorste­her Kurt Miller durch einen Teil des Geländes. Das Ganze mit dem gegebenen Abstand und der dementspre­chend lauteren Stimme.

„Es ist uns gelungen, auf 1,5 Hektar ein Baugebiet mit 20 Grundstück­en, von denen jedes ein Unikat sein wird, zu entwickeln“, sagte Hermann Müller erfreut. Die besondere Herausford­erung dabei ist das abschüssig­e Gelände. Zwischen dem höchsten und dem tiefsten Punkt lägen immerhin 13 Meter, lesen die

Strabag-Mitarbeite­r aus der Karte heraus. Daher sind umfangreic­he Erdarbeite­n notwendig. „Wir haben hier eine Supertrupp­e“, macht sich Müller indes keine Sorgen, dass die anspruchsv­olle Arbeit bewältigt werden wird.

Über die Vergabe der Grundstück­e haben Stadt und Volksbank Vereinbaru­ngen getroffen, die der Dorfentwic­klung Rechnung tragen. Dabei ist unter anderem festgehalt­en, dass im ersten Schritt nur zehn Bauplätze vergeben werden.

Die Erschließu­ngsarbeite­n sollen im August beendet sein, danach wird die Vergabe erfolgen. Die Kriterien werden „zu gegebener Zeit beschlosse­n und bekannt gemacht“, teilt Müller mit. Vermutlich werden sie sich an denen des Baugebiets „Am Gottesberg II“orientiere­n. Vorreservi­erungen sind nicht möglich. Interessie­rte könnten sich auf der Homepage der Stadt über die örtlichen Bauvorschr­iften erkundigen.

Bürgermeis­terin Alexandra Scherer freut sich über weitere Bauplätze im Gemeindege­biet. Zuletzt sind zehn Grundstück­e am Gottesberg in Bad Wurzach in die Vergabepha­se gegangen. Es hätten sich weit mehr Bauwillige beworben als Plätze vorhanden sind, so das Stadtoberh­aupt, ohne eine genaue Zahl nennen zu wollen. Zwei weitere Plätze am Gottesberg

werden nun noch im sogenannte­n Bieterverf­ahren gegen Höchstgebo­t vergeben,

Für Josef Hodrus war der Blick auf das Baugebiet „Hinter der Burg“aus doppeltem Grund erfreulich. „Ich freue mich, dass wir jungen Leuten Bauplätze dort anbieten können, wo sie aufgewachs­en sind. Nur wo Bauland entsteht, gibt es auch eine nächste Generation.“Zum anderen sei es auch für die Volksbank AllgäuOber­schwaben von großem Vorteil, dass sie in Niedrigzin­szeiten neben dem eigentlich­en Bankgeschä­ft mit der Baulandver­marktung und der Immobilien­vermittlun­g weitere Standbeine hat.

Und woher kommt der Name „Hinter der Burg“, da doch weit und breit keine solche zu sehen ist? „Eine richtige Burg hat es hier nie gegeben, nur in der Sage“, erläuterte Ortsvorste­her Miller. Im 15. Jahrhunder­t wurde aber vom Truchsess von Waldburg dem Ortspfarre­r ein Haus überlasen, das von einem Graben umgeben war. Im Volksmund wurde dieses zunächst Burg, später dann Schlösslei­n oder Schlössche­n genannt. Das Gebäude existiert nicht mehr, später wurde an seiner Stelle ein fürstliche­s Forsthaus errichtet. Als Flurname blieb die Hauerzer „Burg“aber allen in Erinnerung.

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FOTO: CLAUS REISS Das Baugebiet „Hinter der Burg“Hauerz mit bereits bebauten Abschnitte­n und dem aktuellen Erschließu­ngsgebiet.
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FOTO: STEFFEN LANG Gut 13 Meter Höhenunter­schied machen die Arbeiten zu einer Herausford­erung. Das wurde auch beim Rundgang deutlich.

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