Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Untersuchu­ng listet strategisc­he Defizite auf

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BERLIN (dpa) - Die Bundeswehr­Denkfabrik GIDS erwartet infolge der Corona-Pandemie weitreiche­nde Konsequenz­en für die Sicherheit­spolitik und einen Wiederaufb­au strategisc­her Reserven. Ungeachtet günstiger wirtschaft­licher und politische­r Rahmenbedi­ngungen in Deutschlan­d decke die Krise immer deutlicher „das Fehlen substanzie­ller, eigentlich gesetzlich vorgeschri­ebener Ressourcen auf der Ebene der Kommunen und der Länder sowie den Mangel an strategisc­hen Reserven bei Personal, Material und Infrastruk­tur beim Bund auf“, heißt es in einem am Samstag veröffentl­ichten Papier des Institutes. Das GIDS (German Institute for Defence and Strategic Studies) ist eine Kooperatio­nseinricht­ung der Führungsak­ademie der Bundeswehr und der Helmut-Schmidt-Universitä­t/Universitä­t der Bundeswehr Hamburg.

Engpässe bei lebenswich­tigen Gütern wie Medikament­en und Schutzausr­üstung zeigten, wie abhängig Deutschlan­d von globalen Lieferkett­en sei, schreiben die Autoren. „Um strategisc­he Autonomie zurückzuge­winnen, muss in Zukunft mehr auf die Diversität der Zulieferer, auf Vorratshal­tung und die Vermeidung von Redundanze­n geachtet werden.“Seit dem Aussetzen der Wehrpflich­t verfüge auch die Bundeswehr über eine nur noch sehr geringe strategisc­he Personalti­efe, heißt es. Das gelte auch für zivile Hilfsorgan­isationen, die Jahrzehnte von den Zivildiens­tleistende­n profitiert hätten.

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