Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Zeppelin: Die Polizei fliegt mit
RAVENSBURG (sz) - Auf Initiative der Stadt Friedrichshafen war der Zeppelin mit der Aufschrift „#allefüralle“am vergangenen Wochenende in der Region und auch über Ravensburg unterwegs. Ziel der Aktion war es laut einer Pressemitteilung, den Bürgern zu signalisieren, wie wichtig es ist, trotz der frühlingshaften Temperaturen weiterhin zu Hause zu bleiben, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.
In den Verwaltungsstäben kam daraufhin die Idee auf, die Flüge mit dem Zeppelin auch zur Unterstützung der Polizei einzusetzen. Der Zeppelin wird deshalb am Osterwochenende mit Polizisten an Bord im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ravensburg unterwegs sein, um sich einen Überblick über die Einhaltung der Corona-Verordnung zu verschaffen. Auf die Abstandsregeln werde an Bord selbstverständlich geachtet, heißt es in der Mitteilung der Polizei.
Der Zeppelin NT sei perfekt für derartige Missionen geeignet - er fliege sehr leise und mit geringen Abgasemissionen. Dieser geräuscharme Flugkörper war auch schon bei einem früheren Einsatz gefragt: 2005 kam der Zeppelin beim Weltjugendtag und Papstbesuch für die Verkehrsüberwachung der Kölner Polizei zum Einsatz.
Ravensburgs Polizeipräsident Uwe Stürmer verspricht sich viel von dieser Möglichkeit, könnten doch bei einem Überflug mit dem Zeppelin sehr genau Menschengruppierungen im öffentlichen Raum erkannt werden, die sonst durch Streifenwagenbesatzungen nur schwer zu entdecken seien. „Wir nehmen das Angebot der Einsatzunterstützung gern an, um noch gezielter gegen Verstöße gegen die gültige Gesetzeslage, die ja dem Schutz vor Infektionen dient, vorgehen zu können“, sagte Stürmer. Zugleich bedankte er sich bei der Bevölkerung für die bisherige Disziplin, die Akzeptanz und das Verständnis. Nach wie vor halte sich der Großteil an die Vorgaben, die Uneinsichtigen müssten durch Anzeigen und Bußgelder „überzeugt“werden, so der Polizeichef.