Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Gesunde Produkte für ein außergewöhnliches Osterfest
Händler und Kunden achten beim Bad Wurzacher Wochenmarkt sehr genau auf die Bestimmungen
BAD WURZACH - Der Wochenmarkt am Gründonnerstag war in Bad Wurzach trotz Corona-Krise gut besucht. Frisches Obst und Gemüse, Käse, Brot und Blumen waren bei den Kunden für die bevorstehenden Osterfeiertage besonders gefragt.
Ein ganz besonderes Lob spricht Maximilian Reutlinger vom Ziegenhof Nannenbach seinen zahlreichen Kunden aus. „Die Menschen sind disziplinierter, freundlicher und respektvoller zueinander und auch zu uns Verkäufern“, lautet sein Resümee der vergangenen Wochen, die geprägt waren von Abstand, Etikette und Hygiene. Der Biobauer, der ausschließlich heimische Produkte anbietet, sieht in der derzeitigen Notwendigkeit, selbst zu kochen, auch den Hinweis, dass Leute sich mit Nahrungsmitteln und deren Ursprung nachhaltiger auseinandersetzen würden.
Manfred Dürrenberger aus Hiltensweiler verzeichnet in den vergangenen Wochen ebenfalls einen deutlichen Kundenanstieg. „Viele, die sonst am Donnerstagvormittag arbeiten gehen mussten, darf ich seit der Kontaktsperre zu meinen Kunden zählen“, freut sich der Händler, der kurz vor den Feiertagen mit vier Verkäuferinnen den Andrang zügig bewältigte.
Als konventioneller Gemüsehändler kaufe er Produkte im Großhandel dazu. Die italienischen und spanischen Gemüsesorten seien dabei komplett ausgefallen. „Brokkoli und Blumenkohl sind derzeit teurer als Spargel“, bedauert er die Erntesituation in den südlichen Ländern. „Die Bauern dort dürfen ihre Ware nicht mehr ernten, das Gemüse muss auf den Feldern buchstäblich vergammeln. Der wirtschaftliche Ausfall für die Landwirte vor Ort ist unvorstellbar.“
Aus seinem Bekanntenkreis unter den Bodenseebauern wisse er, dass diese wiederum um jeden Erntehelfer aus Osteuropa ringen. Spargel und Erdbeeren stünden zur Ernte bereit und Hopfen müsse nun dringend angedrahtet werden. Die Entwicklung auf den Obst- und Gemüsehöfen werde sich in den nächsten Wochen in Angebot und Preisgefüge widerspiegeln. Eine Veränderung zeigt sich auch in Christa Schneiders Backwagen. Um die Hygienebestimmungen peinlich genau einzuhalten, hat sie eine Kassiererin dabei. Trotz Handschuhe und Gebäckzange sei es für sie einfach sicherer, momentan nicht auch noch mit Bargeld in Kontakt zu kommen. Ansonsten ist aber auch sie sehr froh darüber, dass die Kunden ihr die Treue hielten.
So zufrieden wie die Händler sich äußerten, so entspannt und korrekt verhalten sich die Kunden. Die Aushänge der Bad Wurzacher Stadtverwaltung, die gut sichtbar an den Ständen angebracht sind, werden befolgt. Abstand und Rücksichtnahme sind selbstverständlich. Und wenn es auch mal ein wenig länger dauert: Die meisten Besucher bringen Zeit und Geduld für ihren Einkauf mit.
Gut, das Schwätzchen kann nicht gehalten werden, aber die zugerufenen, herzlichen Ostergrüße überwinden jede Distanz. Wer nun nach Kartoffeln, Erdbeeren und Äpfeln noch mit einem bunten Blumenstrauß sein Oster-Zuhause fröhlicher gestalten will, kann bei der Gärtnerei Menig unter einer Vielzahl bunt gemischter Frühlingsblumen auswählen, um die Feiertage auch im engsten Familienkreis genießen zu können.