Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Gesunde Produkte für ein außergewöh­nliches Osterfest

Händler und Kunden achten beim Bad Wurzacher Wochenmark­t sehr genau auf die Bestimmung­en

- Von Christine Hofer-Runst

BAD WURZACH - Der Wochenmark­t am Gründonner­stag war in Bad Wurzach trotz Corona-Krise gut besucht. Frisches Obst und Gemüse, Käse, Brot und Blumen waren bei den Kunden für die bevorstehe­nden Osterfeier­tage besonders gefragt.

Ein ganz besonderes Lob spricht Maximilian Reutlinger vom Ziegenhof Nannenbach seinen zahlreiche­n Kunden aus. „Die Menschen sind disziplini­erter, freundlich­er und respektvol­ler zueinander und auch zu uns Verkäufern“, lautet sein Resümee der vergangene­n Wochen, die geprägt waren von Abstand, Etikette und Hygiene. Der Biobauer, der ausschließ­lich heimische Produkte anbietet, sieht in der derzeitige­n Notwendigk­eit, selbst zu kochen, auch den Hinweis, dass Leute sich mit Nahrungsmi­tteln und deren Ursprung nachhaltig­er auseinande­rsetzen würden.

Manfred Dürrenberg­er aus Hiltenswei­ler verzeichne­t in den vergangene­n Wochen ebenfalls einen deutlichen Kundenanst­ieg. „Viele, die sonst am Donnerstag­vormittag arbeiten gehen mussten, darf ich seit der Kontaktspe­rre zu meinen Kunden zählen“, freut sich der Händler, der kurz vor den Feiertagen mit vier Verkäuferi­nnen den Andrang zügig bewältigte.

Als konvention­eller Gemüsehänd­ler kaufe er Produkte im Großhandel dazu. Die italienisc­hen und spanischen Gemüsesort­en seien dabei komplett ausgefalle­n. „Brokkoli und Blumenkohl sind derzeit teurer als Spargel“, bedauert er die Erntesitua­tion in den südlichen Ländern. „Die Bauern dort dürfen ihre Ware nicht mehr ernten, das Gemüse muss auf den Feldern buchstäbli­ch vergammeln. Der wirtschaft­liche Ausfall für die Landwirte vor Ort ist unvorstell­bar.“

Aus seinem Bekanntenk­reis unter den Bodenseeba­uern wisse er, dass diese wiederum um jeden Erntehelfe­r aus Osteuropa ringen. Spargel und Erdbeeren stünden zur Ernte bereit und Hopfen müsse nun dringend angedrahte­t werden. Die Entwicklun­g auf den Obst- und Gemüsehöfe­n werde sich in den nächsten Wochen in Angebot und Preisgefüg­e widerspieg­eln. Eine Veränderun­g zeigt sich auch in Christa Schneiders Backwagen. Um die Hygienebes­timmungen peinlich genau einzuhalte­n, hat sie eine Kassiereri­n dabei. Trotz Handschuhe und Gebäckzang­e sei es für sie einfach sicherer, momentan nicht auch noch mit Bargeld in Kontakt zu kommen. Ansonsten ist aber auch sie sehr froh darüber, dass die Kunden ihr die Treue hielten.

So zufrieden wie die Händler sich äußerten, so entspannt und korrekt verhalten sich die Kunden. Die Aushänge der Bad Wurzacher Stadtverwa­ltung, die gut sichtbar an den Ständen angebracht sind, werden befolgt. Abstand und Rücksichtn­ahme sind selbstvers­tändlich. Und wenn es auch mal ein wenig länger dauert: Die meisten Besucher bringen Zeit und Geduld für ihren Einkauf mit.

Gut, das Schwätzche­n kann nicht gehalten werden, aber die zugerufene­n, herzlichen Ostergrüße überwinden jede Distanz. Wer nun nach Kartoffeln, Erdbeeren und Äpfeln noch mit einem bunten Blumenstra­uß sein Oster-Zuhause fröhlicher gestalten will, kann bei der Gärtnerei Menig unter einer Vielzahl bunt gemischter Frühlingsb­lumen auswählen, um die Feiertage auch im engsten Familienkr­eis genießen zu können.

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FOTO: CHRISTINE HOFER-RUNST Mit Disziplin und Abstand versorgen sich die Marktbesuc­her mit frischem Obst und Gemüse.

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