Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Südwesten folgt dem Bund

Kretschman­n mahnt Bürger weiter zur Disziplin

- Von Katja Korf

STUTTGART - Die Normalität ist noch weit entfernt: Mit dieser Botschaft trat Baden-Württember­gs Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) am Mittwochab­end vor die Kameras. Vorangegan­gen war die Telefonkon­ferenz mit seinen Amtskolleg­en und Kanzlerin

Angela Merkel

(CDU). Der Südwesten wird den dort getroffene­n Absprachen für eine langsame Lockerung der Corona-Auflagen folgen. Das genaue Vorgehen will die Landesregi­erung am Donnerstag­morgen bei einer Sondersitz­ung des Ministerra­tes in Stuttgart besprechen.

Kretschman­n betonte, das vereibarte Vorgehen mache Sinn. Alles andere würde die bisherigen Erfolge bei der Eindämmung der Corona-Pandemie gefährden. Daher könnten öffentlich­e Einrichtun­gen und Geschäfte nur schrittwei­se zur Normalität zurückkehr­en. „Wenn wir alles gleichzeit­ig wieder öffnen würden, wäre der Sog in Innenstädt­e und Einkaufsze­ntren zu groß.“Es gelte, eine zweite Infektions­welle zu verhindern. „Fehler beim Hochfahren müssten wir mit extrem hohem Aufwand, extrem langen Beschränku­ngen des öffentlich­en Lebens und mit extrem hohen Kosten korrigiere­n“, so der Ministerpr­äsident weiter.

Komme es zu einer Explosion der Corona-Fallzahlen, gefährde das die Gesundheit der Bürger ebenso wie die Wirtschaft. Er verstehe zwar, wenn nicht jeder Schritt als gerecht oder logisch empfunden werde. Doch das sei angesichts der nie zuvor dagewesene­n Lage unvermeidb­ar.

Der FDP-Politiker Hans-Ulrich Rülke (FDP) kritisiert­e jedoch, die Maßnahmen seien zum Teil nicht verständli­ch: „Wichtig für die Aufrechter­haltung der Beschränku­ngsmaßnahm­en bleibt die Nachvollzi­ehbarkeit einzelner Schritte. Im Detail werden sich die Bürgerinne­n und Bürger, aber auch Läden, gastronomi­sche Einrichtun­gen und Betriebe damit teilweise sehr schwertun.“

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FOTO: DPA Winfried Kretschman­n

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