Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Holzmarkt spürt die Krise
Holzverwertungsgenossenschaft gibt Empfehlungen
KREIS RAVENSBURG (sz) - Die Corona-Krise wirkt sich gravierend auf den Holzmarkt und damit auf den Holzverkauf aus, teilt das Landratsamt Ravensburg mit. Die ersten Sägewerke hätten ihre Produktion eingestellt, und damit ruhe bis auf weiteres auch die Übernahme der Hölzer und deren Verkauf. Andere Sägewerke hätten den Einschnitt reduziert. Die Preise seien krisenbedingt rückläufig. Der Holzmarkt sei durch die Krise zum Tagesmarkt geworden. Keiner wisse, wie die Lage am nächsten Tag aussieht und welche Holzmengen verkauft werden können. Eine rasche Abfuhr sei jedenfalls nicht mehr möglich. Dies gelte auch für die auf landwirtschaftlichen Flächen gelagerten Hölzer.
Die Holzverwertungsgenossenschaft (HVG) empfiehlt laut Mitteilung folgendes Vorgehen: Da ein rascher Abfluss der Hölzer nicht gewährleistet ist, prüfe sie in Zusammenarbeit und Rücksprache mit dem Forstamt, ob eine Behandlung mit einem zugelassenen Insektizid sinnvoll und notwendig ist. Dies könne insbesondere bei im Wald gelagerten Hölzern der Fall sein, um der Ausbreitung des Borkenkäfers vorzubeugen. Bei der Lagerung auf landwirtschaftlichen Flächen, insbesondere auf Wiesen, könne auf die Behandlung mit Insektiziden meist verzichtet werden. Es bestehe die Hoffnung, dass die Hölzer dort rasch austrocknen und nicht mehr fängisch für den Borkenkäfer sind. Beachtet werden müsse aber, dass bei der Lagerung auf landwirtschaftlichen Flächen genauso mit einer längeren Lagerzeit zu rechnen ist.
Die HVG bittet darum, geringwertigere Sortimente wie Gipfelholz selbst zu verwerten (etwa als Brennholz), um etwas Druck vom Markt zu nehmen. Sie übergebe, soweit möglich, laufend Hölzer und stelle diese in Rechnung. Zudem informiert sie online zu den aktuellen Entwicklungen auf dem Holzmarkt unter www.genoholz.de. Fragen beantworten der zuständige Forstrevierleiter, die HVG oder das Forstamt.