Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Stadtmuseum sammelt Corona-Objekte
Isnyer Einrichtung ruft zum Mitmachen auf
ISNY (sz) - Aktuell ist alles anders. Der Ausbruch des Coronavirus SarsCoV-2 und die Maßnahmen dagegen verändern das Leben in Isny sichtbar und unsichtbar. Wie sollen kommende Generationen verstehen, was diese Viruskrise 2020 für Isny bedeutet und welche Auswirkungen sie möglicherweise haben wird?
Daher bittet das Stadtmuseum Isny in einer Pressemitteilung um Mithilfe: Objekte wie die Hinweiszettel an den Geschäften und den Wirtschaften, die schriftliche Mitteilung über ein Testergebnis, Aushänge von Hilfsangeboten, die bunten Regenbogen in den Fenstern, Tonaufnahmen von der „Ode an die Freude“, die am 22. März um 18 Uhr von den Isnyer Balkonen und Terrassen zu vernehmen war und vieles mehr müssten für die Zukunft konserviert werden.
Für die städtische Sammlung sind alle Dinge interessant, die im „neuen“privaten oder beruflichen Alltag den Ausnahmezustand veranschaulichen, zum Beispiel einen Kassenbon von zehn Packungen Toilettenpapier, Homeoffice-Fotos oder der selbst gefertigte Mundschutz. Das Museum bittet, die Plakate der Institutionen und Geschäfte nicht zu entsorgen, sondern aufzubewahren. Auch große Museen hätten die Sammlungstätigkeit in Sachen Corona bereits begonnen. Kürzlich habe das Historische Museum in Frankfurt am Main um Zusendung von gemalten Bildern, Texten, Videound
Tonaufnahmen, Fotos, Objekten und Geschichten aufgerufen. Auch das Historische Museum Luzern und das Wien Museum schauen derzeit auf die Zeit nach der Corona-Krise und fragen: Woran werden sich die Menschen später einmal erinnern? Noch konkreter formuliert: Was würde jeder Einzelne aus dieser Zeit aufbewahren? Gerne können Fotos mit einer kurzen Beschreibung per E-Mail an info@museen-isny.de geschickt werden. Mit der Zusendung ist die Einwilligung für eine spätere Verwendung oder Veröffentlichung der Fotos durch die Städtischen Museen Isny verbunden.
Objekte für das Museum können in den kommenden Wochen und Monaten nach der Corona-Krise in der Stadtbücherei oder an der RathausZentrale abgegeben werden.