Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

629 Obstbäume zerstört

Hubert Knoblauch aus Friedrichs­hafen kann es nicht fassen – Polizei lässt nichts unversucht, Täter zu fassen

- Von Ralf Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Als Hubert Knoblauch und seine Söhne Fabian und Jonas am frühen Montagmorg­en zu ihren Obstbäumen kamen, trauten sie ihren Augen nicht. Ein oder mehrere Unbekannte hatten 629 junge Obstbäume mit einer Machete oder einem Kampfschwe­rt am Stamm durchtrenn­t. Die große Mehrheit der Bäume ist unrettbar zerstört. Die Polizei hat die Ermittlung­en aufgenomme­n.

„Wir lassen nichts unversucht, den oder die Täter zu finden“, sagt der Sprecher der Polizei in Ravensburg, Markus Sauter. Zur genauen Ermittlung­staktik will die Polizei jedoch nichts sagen. Man habe aber bereits verschiede­ne Ermittlung­sansätze. Dass die Polizei zu ihrer Taktik schweigt, ist ganz normal in einem solchen Fall. Markus Sauter: „Es handelt sich nicht um ein oder zwei umgeknickt­e Bäume, das ist keine Bagatelle mehr.“An der Aufklärung wird also mit Druck gearbeitet.

Die ein oder zwei umgeknickt­en Bäume kennt Hubert Knoblauch zur Genüge. Regelmäßig komme so etwas an besonderen Wochenende­n vor. „Oftmals laufen dann, wie an Fronleichn­am zum Beispiel, angeheiter­te Leute durch die Wanderwege und knicken aus Übermut Bäume um. Da sage ich schon gar nichts mehr. Aber das hier?“, sagt er und zeigt auf einen rund 1.5 Kilometer langen Streifen, auf dessen Länge zwei bis drei Reihen Obstbäume zerstört wurden. Aufgrund des Zustandes der Bäume geht der Landwirt davon aus, dass die Tat in der Nacht von Samstag auf Sonntag passiert sein muss. „Einige Bäume lahmen bereits, also haben welke Blätter“,

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sagt sein Sohn Fabian, der mit seinem Bruder Jonas das Ausmaß des Schadens ungläubig betrachtet. „Wer macht so etwas?“Teilweise sind die Stämme der dreijährig­en Bäume zwischen Hüft- und Schulterhö­he durchtrenn­t, teilweise – wo die Bäume auf einer Terrasse höher stehen – hat der Täter zweimal zugeschlag­en und auch den Baumstumpf oberhalb der Veredlungs­stelle durchgesch­lagen.

Vom Weg aus hat er erst einmal rund 20 Bäume unangetast­et gelassen und sich gezielt den Pflanzen zugewendet, die weder von den Häusern, noch direkt vom Weg aus einsichtig sind. Am Samstagnac­hmittag war Hubert Knoblauch in dem Feld noch unterwegs, weil er den Zustand der Bäume nach frostigen Nächten überprüfen wollte. Da stand noch alles unberührt. Als er am Montagmorg­en wieder dort war, hat er die zerstörten Bäume entdeckt und gleich die Polizei gerufen. Laut Polizeiber­icht ist bei dieser Tat an der Straße „Hinter den Gärten“im Teilort Ailingen-Berg an den 629 Bäumen ein Schaden von rund 16 000 Euro entstanden. „Die Baumfrevle­r schlugen mit einem bislang unbekannte­n Werkzeug auf die Obst- und Kirschbäum­e ein und durchtrenn­ten meist den Stamm“, schreibt das Polizeiprä­sidium Ravensburg in seinem Presseberi­cht.

Im Internet kursiert bereits die Geschichte, dass der Landwirt die Bäume selbst zerstört hätte. „Da müsste ich völlig durchgedre­ht sein, das ist doch nicht einmal gegen eine solche Tat versichert. Wer geht denn von so einem Irrsinn aus?“, fragt Hubert Knoblauch.

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FOTOS: RALF SCHÄFER Mit einem Schlag sind die Stämme durchtrenn­t worden.
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Unbekannte haben 629 Obstbäume mit einer Machete oder ähnlichem Werkzeug zerschlage­n. Jonas, Hubert und Fabian Knoblauch sind fassungslo­s über so viel unsinnige Gewalt.
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