Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Eingestieg­en wird im hinteren Teil

Busfahrer Friedrich Hansel lässt in der Corona-Krise keine Panik aufkommen

- Von Gisela Sgier

LEUTKIRCH - Ganz nach dem Motto „In der Ruhe liegt die Kraft“geht Busfahrer Friedrich Hansel, der bereits seit 1996 beim Leutkirche­r Unternehme­n Hutter beschäftig­t ist, mit der Corona-Krise um. Seine Gelassenhe­it führt er auf relativ wenig Fahrgäste sowie zahlreiche Schutzmaßn­ahmen zurück.

Panik oder Einschücht­erung durch das Coronaviru­s gibt es bei Busfahrer Hansel in der aktuellen Situation nicht, auch wenn er sich Tag für Tag mit zahlreiche­n Menschen umgibt, die er von A nach B transporti­ert. Angst, sich infizieren zu können, hat er nicht, der langjährig­e Busfahrer steht der Bedrohung gelassen gegenüber. Dafür gelten für Hansel auch umfangreic­he Schutzmaßn­ahmen, um nicht nur sich selbst, sondern auch seine Fahrgäste zu schützen.

„Soweit es meine Zeit zulässt, desinfizie­re ich den Bus mindestens zweimal am Tag“, erklärt der Busfahrer. Des Weiteren würde er mehrfach am Tag seine Hände sowie sein Lenkrad mit einem Desinfekti­onsmittel reinigen. Da die Zahl an Fahrgästen zurückgega­ngen ist, ist für genügend Abstand zwischen ihnen und zum Busfahrer gesorgt. So befindet sich hinter seinem Fahrerbere­ich zwar keine trennende Schutzvork­ehrung, dafür aber eine in einer ordentlich­en Distanz angebracht­e Kette mit einem Schild, auf dem „Vordereins­tieg gesperrt“steht. Dass heißt, eingestieg­en wird nur noch im hinteren Bereich des Busses, der 47 Plätze zur Verfügung hat.

„Wegen der Ferien sowie durch die aktuelle Situation fahren eh am Tag pro Fahrt nur noch zwischen fünf bis zehn Leute mit. Eine höhere Anzahl hat zurzeit schon Seltenheit­swert“, erklärt Hansel. Diese würden sich außerdem sehr vorbildlic­h verhalten und sich den Abstandsre­geln anpassen. Während im

Normalbetr­ieb direkt beim Fahrer Tickets eingelöst oder bar bezahlt werden können, ist derzeit ein Kauf von Tickets nur über das Internet oder am Verkaufsau­tomaten möglich. Ein Umstand, der sicherlich den einen oder anderen zum Schwarzfah­ren verleitet. „Mit dieser Regelung habe ich zwar den notwendige­n Abstand zu unseren Fahrgästen, kontrollie­ren kann ich die Ehrlichkei­t der Mitfahrer jedoch nicht“, sagt Hansel.

Weil es nur wenige Fahrgäste gibt und deshalb die nötigen Abständen gewährleis­tet sind, sieht Hansel keinen Anlass, eine Schutzmask­e zu tragen. „Sollten doch einmal sehr viele Personen einsteigen, habe ich stets einen Schal dabei, den ich mir dann umbinde“, so der Mann, der sich trotz Corona-Krise dafür einsetzt, dass seine Mitfahrer zu ihrem gewünschte­n Ziel kommen.

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FOTO: GISELA SGIER Eingestieg­en wird momentan im hinteren Teil des Busses. Somit kann Busfahrer Friedrich Hansel einen vernünftig­en Abstand zu den Fahrgästen einhalten.

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