Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ein gemeinsamer Weg zur Erstkommunion
Viele haben sich auf dieses Fest gefreut, auf das Fest der Erstkommunion. Die meisten Kinder haben sich auf dieses Fest bereits auf verschiedenen Wegen vorbereitet: in der Gemeinde, in Gottesdiensten, in Gruppenstunden, in ihren Familien und in der Schule. Nun findet vorerst keine Erstkommunionfeier statt. Jeder von uns muss gerade seinen eigenen Weg im Glauben gehen. Wir sind eingeschränkt auf dem Weg, den wir gehen können, den wir gerade gehen dürfen. Wir müssen alle in dieselbe Richtung gehen. Dieser Weg geht nur miteinander und in eine Richtung.
Jedes Jahr in der Osternacht hören wir die Lesung, vom Volk Israel das aus Ägypten auszieht. Da feiern wir, dass Gott, das Volk Israel am Roten Meer rettet. Dieses Jahr durften wir keine Osternacht feiern, aber als ich diese Lesung gelesen habe, ist mir zu unserem Weg etwas aufgefallen. Das Volk Israel konnte sich nicht aussuchen, diesen Weg zu gehen. Jeder einzelne konnte sich diesen Weg nicht aussuchen. Es war nicht möglich nach links oder rechts auszuscheren. Vielleicht wäre mancher ja auch ganz gerne in Ägypten geblieben. Dieser neue Weg war für alle ungewiss.
Aber sie mussten gehen, sie mussten diesen vorgegebenen Weg gehen. Und da fühlten sich gewiss viele eingepfercht, wie zwischen zwei hohen Wasserwänden. Keine Möglichkeit nach links oder rechts auszuscheren. Vielleicht wie wir uns heute fühlen, wir können nicht nach links oder rechts ausscheren. Wir müssen diesen Weg gehen und aushalten. Am Ende stand beim Volk Israel aber die Feier und Mirjam tanzte und ich hoffe auch, dass wir nach diesen Wochen feiern können. Ob ich tanze, das wird noch ungewiss sein. Aber das Gefühl, dass Gott rettet, das wünsche ich uns allen.
Auch wenn wir nicht zusammenkommen können um jetzt die Erstkommunion zu feiern, so bin ich mir doch sicher, dass nach diesem Weg ein Zeitpunkt kommen wird, an dem wir zusammen feiern werden.
Sonja Schlager, Gemeindereferentin Isny