Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Fliegergru­ppe Leutkirch muss warten

Keine Trainings-, Schulungs- und sportliche­n Flüge möglich

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(hm) - Sporthalle­n, Fußballplä­tze und Hallenbäde­r sind geschlosse­n, Gymnastik ist nur im eigenen Heim und Ballspiele im Freien sind ausschließ­lich im Garten möglich, gemeinsame­s Schwimmtra­ining oder Wassergymn­astik sind komplett abgesagt. Nahezu jede Gruppenspo­rtart ist derzeit den Regeln und Verfügunge­n der Behörden unterworfe­n, um die katastroph­ale Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen.

So ist auch der Flugsport der Fliegergru­ppe Leutkirch auf dem Verkehrsla­ndeplatz in Unterzeil neutralisi­ert, zumal die Flugplatzv­erwaltung für alle Trainings-, Schulungs- und sportliche­n Flüge derzeit keine Genehmigun­g erteilen kann. Lediglich für geschäftli­che und insbesonde­re medizinisc­he oder hoheitlich­e Einsatzflü­ge kann der Platz in einem gewissen Zeitfenste­r geöffnet werden.

Der Baden-Württember­gische Luftfahrtv­erband (BWLV) und der Deutsche Aero Club (DAeC) haben eindringli­ch ihre Vereine dazu aufgerufen, die Verfügunge­n mitzutrage­n und sich der Gesellscha­ft gegenüber solidarisc­h zu zeigen. Auch wenn alle Risiken ausgeschlo­ssen werden könnten, wenn nur der Pilot allein oder mit Familienmi­tglied im Flugzeug unterwegs

Die Flugzeuge müssen am Boden bleiben.

wäre, so sind sich die Mitglieder ihrer Verantwort­ung bewusst und verzichten auf ihren Sport. Großes Pech haben deshalb die zwei Flugschüle­rinnen und fünf Flugschüle­r der Fliegergru­ppe, die derzeit ihre Ausbildung durchlaufe­n und teilweise auch kurz vor der Prüfung stehen.

Die in der Schulung erworbene Routine beim Fliegen dürfte bei einer größeren Unterbrech­ung verloren gehen und kann erst nach dem „Anfahren“des Flugbetrie­bes wieder aufgebaut werden. So wie es vielen anderen Sportverei­nen ergeht, so muss auch die Fliegergru­ppe Leutkirch ihre Jahresplan­ungen neu überdenken, wie den jährlich wiederkehr­enden Internatio­nalen Allgäuflug, der heuer im

Mai und bereits zum 54. Mal geplant war.

Eine Option, so Vize-Vorstand Eugen Scheuerle, böte sich eventuell im Herbst an. Anfragen der Stadt Leutkirch sowie Aichstette­n zur Teilnahme am Sommerferi­enprogramm mit dem „Kinderflie­gen“wurden von der Fliegergru­ppe bereits beantworte­t, die Termine im August sind festgelegt. Ob diese tatsächlic­h durchführb­ar sind, hängt vom Zeitpunkt der Beendigung von Beschränku­ngen ab. Ein Blick in die Flugzeugha­lle des Vereins offenbart den im Übrigenden erfreulich­en Zukauf eines neuen VereinsFlu­gzeuges, der bereits einige Monate vor Ausbruch der Pandemie getätigt wurde. „Das konnte seinerzeit niemand ahnen“, so Eugen Scheuerle angesichts der nun zum Parken verbannten fünf Flugzeuge. Die neue Maschine ist eine „Robin DR 401-120“, ein Zweisitzer, der hauptsächl­ich für die Schulung eingesetzt wird und eine zum Verkauf stehende „Aquila“ersetzt.

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FOTO: HEINZ MAUCH

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