Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Großbrand bei Vogt vernichtet Wald und Wiesen
Schwieriger Löscheinsatz am Rande eines Torfabbaugebiets für die 130 Einsatzkräfte
VOGT (sz) - Zu einem großen Waldund Flächenbrand ist es am Freitagabend im Reichermoos bei Vogt gekommen. Nach aktuellen Schätzungen dürfte eine Fläche von rund vier bis fünf Hektar betroffen sein. Das teilt die Feuerwehr mit.
Um 18.13 Uhr erfolgte am Freitagabend die erste Alarmierung der Feuerwehr Vogt. Passanten hatten der Leitstelle Bodensee-Oberschwaben Rauch im Bereich des Reichermoos gemeldet. Die genaue Örtlichkeit des Brandes konnten sie allerdings nicht nennen. Die alarmierte Feuerwehr fand den Flächenbrand schließlich im Bereich des Torfabbaus. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte brannte eine große Fläche mit niedrigem Bewuchs. Das Feuer breitete sich schnell aus und ergriff auch den angrenzenden Wald. Nach aktuellen Schätzungen dürfte eine Fläche von rund vier bis fünf Hektar betroffen sein, berichtet die Feuerwehr. Zur Unterstützung wurden die Feuerwehren Waldburg und Weingarten
alarmiert. Die Wasserversorgung musste über eine eineinhalb Kilometer lange Schlauchleitung zum Brandort hergestellt werden. Zahlreiche Schläuche sowie Beleuchtungsgerät musste teilweise mehrere hundert Meter weit in das nicht mit Fahrzeugen erreichbare Moorgelände getragen werden.
Mit Luftaufnahmen einer Drohne der Johanniter Ravensburg konnte sich Einsatzleiter Markus Lieb (Feuerwehr Vogt) einen Eindruck des gesamten Ausmaßes des Brandes machen. Mit der Wärmebildkamera der Drohne konnten auch nach Einbruch der Dunkelheit Glutnester in dem weitläufigen Gebiet erkannt werden.
Der massive Löscheinsatz zeigte Wirkung. Gegen 20.45 Uhr war das Feuer weitestgehend unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich allerdings sehr schwierig. Zahlreiche Glutnester in dem Torfboden mussten von Hand ausgegraben und abgelöscht werden. Auch im Wald flammte das Feuer an verbrannten Bäumen immer wieder auf. Die Einsatzmaßnahmen dauerten bis nach Mitternacht. Eine Brandwache der Feuerwehr Vogt blieb die ganze Nacht vor Ort. Auch am Samstag wurden bei Tageslicht noch weitere Nachlöscharbeiten durchgeführt. Anschließend folgten Aufräumarbeiten an der Einsatzstelle.
Im Einsatz standen rund 120 Einsatzkräfte der Feuerwehren Vogt, Waldburg und Weingarten mit 20 Fahrzeugen. Vogts Bürgermeister Peter Smigoc und der stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Klotz machten sich vor Ort ein Bild des Brandes und der Einsatzmaßnahmen. Die Führungsgruppe der Feuerwehr Weingarten koordinierte und dokumentierte das Einsatzgeschehen. Ebenfalls am Einsatz beteiligt waren zehn Kräfte der DRK-„Einsatzgruppe Bereitschaft“aus Vogt und Waldburg, die für die medizinische Absicherung der Feuerwehrkräfte sorgten. Die Polizei übernahm die Ermittlungen zur Brandursache.