Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Schulmensa ist bis Donnerstag Blutspendezentrum
Wolfgang Dieing spricht als leitender Arzt von „idealen Räumlichkeiten“– Feste Termine im Internet buchbar
ISNY - Noch bis Donnerstag können Isnyer Bürger in der Mensa am Schulzentrum Blut spenden. Wobei die Termine diesen Dienstag – wie schon jene zum Auftakt am Montag – gänzlich ausgebucht sind. Lücken gibt es noch am Mittwoch und Donnerstag, eine vorherige Anmeldung übers Internet ist allerdings erforderlich (siehe Kasten rechts).
Erstmals in der Geschichte des DRK-Ortsverbandes Isny stemmen dessen ehrenamtliche Helfer gemeinsam mit den professionellen Ärzten, die ihre Arbeit ebenfalls freiwillig verrichten, eine viertägige Möglichkeit zur Abgabe von Blutspenden. Denn wegen der CoronaPandemie hat die Leitung des DRKBlutspendedienstes in Ulm die Abgabetermine in der Region lokal und zeitlich konzentriert, um die Gefahr von Infektionen zu reduzieren, die bei der üblichen Sammelpraxis mit dem „Tingeln über die Dörfer“größer gewesen wäre.
„Die Bereitschaft unserer Mitglieder zur Hilfe ist großartig“, erklärte am Montagnachmittag Wolfgang Dieing, leitender Notarzt in Isny und Organisator der Blutspende in der Mensa. Und er fügte verschmitzt – soweit das hinter seinem Mund-Nasen-Schutz zu erkennen war – hinzu, dass der Aufwand geringer sei, weil wegen der Hygieneschutzbestimmungen „das Kochen fürs Essen wegfällt“. Normalerweise wird den Blutspendern mit einer Brotzeit gedankt. Um das Blutspendezentrum in der Mensa zu betreiben, reichten nun acht Helfer vom DRK-Ortsverein,
sagte Dieing: „Wir fahren ein kleines Programm.“
Von der Zahl der Spender diesen Montag und Dienstag sei er „positiv überrascht“: Jeweils um die 120 Termine wurden vergeben. Außerdem erweise sich die Schulmensa „als ideale Räumlichkeit mit der Halle und den Nebenräumen, das hatte ich so gar nicht auf dem Schirm“, erklärte Dieing „als Isnyer Nicht-Schüler“. Die Idee sei geboren worden, als die Spitze des DRK-Blutspendedienstes das Konzept der regionalen Blutspendezentren entwickelte und er mit Bürgermeister Rainer Magenreuter eine Umsetzbarkeit in Isny besprochen habe. „Und Hausmeister Matthias Lasser hat uns immens unterstützt, indem er das komplette
Mobiliar abgestuhlt hat, was für den Schulbetrieb normalerweise in der Mensa steht“, blickte Dieing auf die Vorbereitungen in den zurückliegenden Tagen zurück. Als Ideal erwiesen sich die räumlichen Verhältnisse schon im Empfangsbereich: Am Mensa-Eingang wird der Anmeldetermin abgeglichen, auch Erstspender sind nach wie vor willkommen.
DRK-Helfer messen dort die Körpertemperatur, über 37,5 Grad Celsius kommt niemand durch. Eine Station weiter wickeln Ingrid Menig und Ulrike Dieing die medizinische Anmeldung ab – hinter schützenden Wänden aus Plexiglas, die die Isnyer Kreissparkasse spontan zur Verfügung gestellt hat. „In Isny gibt es einfach ein gutes Miteinander“, wollte Blutspendeleiter Wolfgang Dieing nicht vergessen zu betonen.
In der Halle der Mensa sind dann die Checkpoints zur Aufklärung der Abläufe und Abfrage weiterer medizinischer Details bei den Spendern ebenso weitläufig aufgestellt wie die Liegemöglichkeiten bei der Blutabgabe an sich.
Die Stimmung ist ruhig und unaufgeregt. „Aus der Not wurde eine ideale Situation geboren, alle schaffen mit, die Disziplin, auch der Spender hinterher, ist phänomenal, wir könnten die Mensa in Zukunft als Blutspendezentrum eventuell beibehalten“, resümierte Dieing am Montagnachmittag. Und hoffte ebenso, dass sich die positiven Eindrücke bis zum Donnerstag mit noch möglichst vielen Blutspendern fortsetzen.