Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Alle Schüler sollen vor den Ferien noch mal in die Schule

Kultusmini­ster plädieren für tage- oder wochenweis­e Besuche – Mischung aus Präsenz- und Fernunterr­icht

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BERLIN/STUTTGART (dpa/kab) Ein Hauch von Schulallta­g – wenn auch nur ein kleines bisschen: Trotz Corona-Krise sollen alle Schüler noch vor den Sommerferi­en zumindest tageweise die Schule besuchen können. Das schlagen die Kultusmini­ster der Länder in ihrem am Dienstag beschlosse­nen Konzept vor. „Jede Schülerin und jeder Schüler soll bis zu dem Beginn der Sommerferi­en tage- oder wochenweis­e die Schule besuchen können“, heißt es in dem

Papier der Kultusmini­sterkonfer­enz (KMK), über das die Ministerpr­äsidenten und Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) an diesem Donnerstag beraten werden. Vonseiten der Lehrer kam Kritik.

Einen regulären Schulbetri­eb für die rund elf Millionen Schüler in Deutschlan­d wird es vor den Sommerferi­en laut den Ministern jedoch nicht geben. Nach jetzigem Stand sei dies aufgrund des Abstandsge­bots von 1,50 Metern nicht möglich. Ein

Mix aus Präsenzunt­erricht und Lernen daheim solle ausgebaut werden. Infektions- und Gesundheit­sschutz haben „höchste Priorität“. Mit den vorgelegte­n Eckpunkten – strenge Hygiene- und Abstandsge­bote, aber keine Mundschutz­pflicht – sei eine allmählich­e Rückkehr zum „geordneten Schulbetri­eb“möglich.

Am Ende bleiben die konkreten Entscheidu­ngen jedoch Ländersach­e. Südwest-Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) sagte am dienstag der „Schwäbisch­en Zeitung“: „Ich könnte mir ein rollierend­es System vorstellen.“Es werde eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterr­icht geben. Ihr bayerische­r Amtskolleg­e Michael Piazolo (Freie Wähler) sprach von einem „komplexen Vorgang“. Er fasste Pfingsten als Ziel für die Rückkehr aller Schüler ins Klassenzim­mer ins Auge.

Die Lehrerverb­ände kritisiert­en vor allem das Fehlen der Mundschutz­pflicht.

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