Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Corona-Krise kostet im Südwesten bis zu neun Milliarden Euro

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STUTTGART (lsw) - Der Kampf gegen die CoronaKris­e kostet im Südwesten Milliarden-Beträge. Die Landesinst­rumente gegen die Pandemie und ihre

Folge summierten sich mittlerwei­le auf bis zu neun Milliarden Euro, teilte das Staatsmini­sterium am Dienstag in Stuttgart mit. Darin enthalten sind Mehrausgab­en von knapp drei Milliarden Euro von Bund und Land sowie Steuerhilf­en, durch die dem Staat bis zu sechs Milliarden Euro an Einnahmen entgehen können. Oben drauf kämen noch Steuermind­ereinnahme­n durch die Konjunktur­abschwächu­ng – sie könnten nach Schätzung des Bundes von Mitte März allein für das Land bei 4,4 Milliarden Euro liegen.

Dennoch gibt der Staat weiter aus, um die Folgen der Krise abzudämpfe­n. Um vor allem Familien zu entlasten, zahlt das Land weitere 100 Millionen Euro Soforthilf­e an die Kommunen. Darauf verständig­te sich das grün-schwarze Landeskabi­nett am Dienstag. Es sei wichtig, dass Eltern keine Gebühren für geschlosse­ne Kitas zahlten, sagte Finanzmini­sterin Edith Sitzmann (Grüne). Es gehe bei der Soforthilf­e aber nicht nur um Kosten für Kindertage­sstätten

und Kindergärt­en, sondern auch um Einrichtun­gen wie Volkshochs­chulen und Musikschul­en, deren ausbleiben­den Einnahmen ausgeglich­en werden sollen. Ebenso sind Zuschüsse an die Kommunen für öffentlich­e Einrichtun­gen wie die Behinderte­nund Altenhilfe vorgesehen. Für die Monate März und April hatte das Land die Kommunen bereits mit 100 Millionen Euro Soforthilf­e unterstütz­t.

Der Präsident des Landkreist­ages, Joachim Walter, warnte davor, dass aus den 100 Millionen Euro nicht alle Bedarfe gedeckt werden könnten. „Die Landkreise werden weiterhin in eigener kommunaler Verantwort­ung Prioritäte­n setzen müssen wie beispielsw­eise zur Unterstütz­ung der Tageselter­n.“Der Gemeindeta­g sprach von einem wichtigen, aber nur sehr kurzen Aufatmen. „Wir haben festgestel­lt, dass bereits die ersten 100 Millionen nicht ausgereich­t haben, um die Ausfälle der Gebühren für die Kitas, Volkshochs­chulen und Musikschul­en oder die Kosten für sonstige kommunale Einrichtun­gen zu decken“, so Gemeindeta­gspräsiden­t Roger Kehle.

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FOTO: DPA Edith Sitzmann (Grüne)

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