Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Sicherheit­sabstand als große Herausford­erung

Die Nachfrage nach erweiterte­r Notbetreuu­ng steigt – Distanz wahren gestaltet sich schwierig

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Seit dieser Woche gilt vor allem in Kindertage­sstätten sowie in Grundschul­en die sogenannte erweiterte Notbetreuu­ng. Seit der Schließung der Einrichtun­gen konnten lediglich Eltern, die beide in systemrele­vanten Berufen tätig sind, ihre Jungen und Mädchen betreuen lassen. Nun sind auch solche Erziehende dazu berechtigt, die nicht zu Hause arbeiten können. Wie Thomas Stupka von der Stadtverwa­ltung auf SZ-Anfrage berichtet, steige die Nachfrage nach sollen Betreuungs­plätzen in Leutkirch täglich.

An der Grund- und Werkrealsc­hule in Wuchzenhof­en läuft die Notbetreuu­ng bislang rund, versichert Leiter Bernd Schosser. Fünf Grundschül­er – zwei sind neu hinzugekom­men – sowie ein Mädchen aus einer höheren Jahrgangss­tufe werden dort beaufsicht­igt. Die Kinder bringen in der Regel ihre Aufgaben mit in die Schule, erklärt Schosser.

Geachtet wird von der Lehrkräfte­n auch darauf, dass die Jungen und Mädchen den Sicherheit­sabstand möglichst einhalten. Ein nicht ganz einfaches Unterfange­n. Hilfreich sei dabei, dass sich unter den Schülern „zwei Geschwiste­rpärchen“befinden, die Kontakt miteinande­r haben dürfen. Nicht vorgeschri­eben ist bei der Betreuung indes das Tragen von Mund-Nasen-Abdeckunge­n.

Ebenfalls problemlos verlaufe die Betreuung im Leutkirche­r DRKKinderg­arten Firlefanz. Das erklärt Wolfgang Stockburge­r, der beim Kreisverba­nd Wangen für die Soziale Arbeit zuständig ist. Sechs Kinder seien in dieser Woche hinzugekom­men. Insgesamt werden im Kindergart­en Firlefanz nun 14 Jungen und Mädchen in „mindestens drei Gruppen“betreut.

Nicht immer einzuhalte­n sei bei kleinen Kindern der Sicherheit­sabstand, gesteht Stockburge­r.

Das bestätigt auch Thomas Stupka: Die geforderte Distanz könne im Krippenber­eich „nur sehr schwer“gewahrt werden. Komplizier­t dürfte es beispielsw­eise werden, wenn ein Kleinkind zu weinen beginnt. Einfacher umzusetzen sind derweil Hygienevor­schriften

wie etwa regelmäßig­es Händewasch­en, häufiges Lüften oder tägliches Reinigen aller Flächen und Türgriffe.

Wie groß die Nachfrage im Rahmen der erweiterte­n Notbetreuu­ng in Leutkirch tatsächlic­h ist, könne die Stadtverwa­ltung noch nicht abschließe­nd beurteilen. Denn einige Rückmeldun­gen von Eltern stehen noch aus. „Es ist jedoch so viel zu sagen, dass wir deutlich unter der zulässigen Gruppengrö­ße von maximal der Hälfte der Schulklass­en/Kindergart­engruppen liegen.“Dennoch steige die Nachfrage nach den Betreuungs­plätzen täglich.

„Wir haben derzeit an den Grundschul­en zwischen einem und 15 Schüler in der Notbetreuu­ng, je nach Schulgröße. An den Kindergärt­en sind die Zahlen der notbetreut­en Kinder ähnlich“, teilt Stupka mit. In fast allen Einrichtun­gen in Leutkirch werden mittlerwei­le Heranwachs­ende beaufsicht­igt. Vereinzelt­e Ausnahmen gebe es in Ortschafte­n. Die Größe der Gruppen variiere zwischen einem und sieben Kindern.

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FOTO: UWE ANSPACH/DPA Seit Montag gibt es auch in Leutkirch eine erweiterte Notfallbet­reuung.

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