Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Sicherheitsabstand als große Herausforderung
Die Nachfrage nach erweiterter Notbetreuung steigt – Distanz wahren gestaltet sich schwierig
LEUTKIRCH - Seit dieser Woche gilt vor allem in Kindertagesstätten sowie in Grundschulen die sogenannte erweiterte Notbetreuung. Seit der Schließung der Einrichtungen konnten lediglich Eltern, die beide in systemrelevanten Berufen tätig sind, ihre Jungen und Mädchen betreuen lassen. Nun sind auch solche Erziehende dazu berechtigt, die nicht zu Hause arbeiten können. Wie Thomas Stupka von der Stadtverwaltung auf SZ-Anfrage berichtet, steige die Nachfrage nach sollen Betreuungsplätzen in Leutkirch täglich.
An der Grund- und Werkrealschule in Wuchzenhofen läuft die Notbetreuung bislang rund, versichert Leiter Bernd Schosser. Fünf Grundschüler – zwei sind neu hinzugekommen – sowie ein Mädchen aus einer höheren Jahrgangsstufe werden dort beaufsichtigt. Die Kinder bringen in der Regel ihre Aufgaben mit in die Schule, erklärt Schosser.
Geachtet wird von der Lehrkräften auch darauf, dass die Jungen und Mädchen den Sicherheitsabstand möglichst einhalten. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Hilfreich sei dabei, dass sich unter den Schülern „zwei Geschwisterpärchen“befinden, die Kontakt miteinander haben dürfen. Nicht vorgeschrieben ist bei der Betreuung indes das Tragen von Mund-Nasen-Abdeckungen.
Ebenfalls problemlos verlaufe die Betreuung im Leutkircher DRKKindergarten Firlefanz. Das erklärt Wolfgang Stockburger, der beim Kreisverband Wangen für die Soziale Arbeit zuständig ist. Sechs Kinder seien in dieser Woche hinzugekommen. Insgesamt werden im Kindergarten Firlefanz nun 14 Jungen und Mädchen in „mindestens drei Gruppen“betreut.
Nicht immer einzuhalten sei bei kleinen Kindern der Sicherheitsabstand, gesteht Stockburger.
Das bestätigt auch Thomas Stupka: Die geforderte Distanz könne im Krippenbereich „nur sehr schwer“gewahrt werden. Kompliziert dürfte es beispielsweise werden, wenn ein Kleinkind zu weinen beginnt. Einfacher umzusetzen sind derweil Hygienevorschriften
wie etwa regelmäßiges Händewaschen, häufiges Lüften oder tägliches Reinigen aller Flächen und Türgriffe.
Wie groß die Nachfrage im Rahmen der erweiterten Notbetreuung in Leutkirch tatsächlich ist, könne die Stadtverwaltung noch nicht abschließend beurteilen. Denn einige Rückmeldungen von Eltern stehen noch aus. „Es ist jedoch so viel zu sagen, dass wir deutlich unter der zulässigen Gruppengröße von maximal der Hälfte der Schulklassen/Kindergartengruppen liegen.“Dennoch steige die Nachfrage nach den Betreuungsplätzen täglich.
„Wir haben derzeit an den Grundschulen zwischen einem und 15 Schüler in der Notbetreuung, je nach Schulgröße. An den Kindergärten sind die Zahlen der notbetreuten Kinder ähnlich“, teilt Stupka mit. In fast allen Einrichtungen in Leutkirch werden mittlerweile Heranwachsende beaufsichtigt. Vereinzelte Ausnahmen gebe es in Ortschaften. Die Größe der Gruppen variiere zwischen einem und sieben Kindern.