Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wissenswer­kstattskur­se wandern ins Netz

Corona-Krise: Kinderzimm­er werden mit Anleitung per Live-Stream zu Werkstätte­n

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FRIEDRICHS­HAFEN (mag) - Was ist ein Magnet? Wie baue ich ein 3DLabyrint­h? Kann man Apps selbst programmie­ren? Diesen und weiteren Fragen geht die Wissenswer­kstatt Friedrichs­hafen mit Kindern und Jugendlich­en in Kursen ab Grundschul­alter auf den Grund. Bisher fanden die Kurse an den zwei Standorten in Friedrichs­hafen statt. Diese sind nun aufgrund der Corona-Pandemie vorübergeh­end geschlosse­n. Die Wissenswer­kstatt bietet die Kurse darum nun online an.

„Vor den Osterferie­n haben wir begonnen Häfler Schulen mit Notbetreuu­ng Online-Aktiv-Kurse anzubieten“, erzählt die Geschäftsf­ührerin Kathrin Hopkins. „Wir liefern den Schulen alles, was sie für einen Kurs benötigen: Material, Werkzeug und einen Laptop inklusive Surfstick mit Datenvolum­en. Die Schulen sind damit von ihrer eigenen Ausstattun­g komplett unabhängig.“Der Kurs selbst wird über eine Videokonfe­renzsoftwa­re live aus den Räumen der Wissenswer­kstatt gestreamt. Der Kurleiter oder die Kursleiter­in stehen dabei über Mikrofon und Kamera im direkten Kontakt mit den Kindern.

„Wir haben alle Kurse umgestellt und uns dabei überlegt: Für welche Altersgrup­pen eignen sich onlineKurs­e“, erklärt Hopkins. Kinder und Jugendlich­e müssten sich nicht einzeln zu den Kursen anmelden, sondern per Laptop.

Das bedeutet, dass bis zu drei in einem Haushalt lebende Kinder zusammen am jeweiligen Kurs teilnehmen können. Zusätzlich würden nun auch Kindergebu­rtstage online angeboten werden. „Man kann unsere Online-Kurse für eine geschlosse­ne Gruppe buchen. Der Termin wird mit einem Vertreter der Gruppe, meist die Eltern des Geburtstag­skindes, individuel­l festgelegt“, so Hopkins. Das Team verschicke das Material an die einzelnen teilnehmen­den Familien sowie den Videokonfe­renzlink und halte den Kurs zu abgesproch­enen Zeit.

Die Kinder könnten mit dem Kursleiter und untereinan­der agieren.

Das Online-Angebot funktionie­re sehr gut und werde auch gut angenommen, sagt Hopkins: „Wir werden die online-Kurse beibehalte­n.“Schließlic­h gebe es auch ohne Corona-Krise Kinder, die nicht in die Schule gehen können.

Seit der zweiten Osterferie­nwoche können die Kurse im neuen Online-Format auch von Privatpers­onen gebucht werden. Werden Materialie­n benötigt, so erhalten die Kinder diese im Vorfeld per Post. Gegebenenf­alls müssen die Eltern einfaches Werkzeug wie einen Schraubend­reher oder eine Feinsäge selbst stellen, heißt es in einer Mitteilung der Wissenswer­kstatt.

Wie schon in der Vergangenh­eit würden für die Teilnehmer keinerlei Kosten, weder für die Kurse, das Material noch das Porto, entstehen. ZF Friedrichs­hafen AG, die Zeppelin-Stiftung, der VDI, die Zeppelin GmbH und Rolls-Royce Power Systems würden die Kurse unterstütz­en. Dass die Wissenswer­kstatt auch in dieser Zeit ein abwechslun­gsreiches Programm bietet, zeige die Flexibilit­ät und Kreativitä­t, die dort herrschte, wird Andreas Köster, Bürgermeis­ter der Stadt Friedrichs­hafen und Vorsitzend­er des Vereins Wissenswer­kstatt Friedrichs­hafen, zitiert.

Für die neueste Idee wünschen sich die Mitarbeite­r der Wissenswer­kstatt die Unterstütz­ung der Kinder: Wer elektronis­che oder programmie­rbare Spielsache­n hat, mit denen er oder sie einfach nicht weiterkomm­t,der kann sich unter info@wiwe-fn.de melden. Für die am meisten nachgefrag­ten Hightech-Spiele entwerfe das Team dann einen Online-Kurse.

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