Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Finanzieru­ng des Naturschut­zzentrums Wilhelmsdo­rf ist gesichert

Stiftung Pfrunger-Burgweiler Ried kann jetzt auf jährlich 385 000 Euro zurückgrei­fen

- Von Herbert Guth

WILHELMSDO­RF - Das Naturschut­zzentrum Wilhelmsdo­rf steht auf absehbare Zeit auf einem gesicherte­n finanziell­en Fundament. Sowohl das Land Baden-Württember­g als auch die Träger der Stiftung Naturschut­z Pfrunger-Burgweiler Ried, in die das Naturschut­zzentrum eingebette­t ist, erhöhten ihre Beiträge teilweise deutlich. Beschlosse­n wurde von allen Beteiligte­n eine jährliche Anpassung der Zuwendunge­n um drei Prozent, um damit die allgemeine­n Kostenstei­gerungen abzudecken. Die getroffene Regelung wird zum Ende der Laufzeit Ende 2023 überprüft.

Immer wenn der baden-württember­gische Umweltmini­ster Franz Unterstell­er dem Pfrunger-Burgweiler Ried einen Besuch abstattete, blieb die herzliche Bitte der Stiftungsv­erantwortl­ichen nicht aus, die Erfolgsges­chichte in Sachen Naturschut­z auch künftig und vor allem mit mehr Geld zu fördern. Die Bitten blieben nicht ungehört. Das Land erhöhte seine Zuwendunge­n von früher 105 000 auf 125 000 Euro für die Jahre 2017 und 2018. Ab 2019 hat das Land für einen Zeitraum von fünf Jahren einen Zuschuss von 184 000 Euro mit einer jährlichen Erhöhung

zugesagt. Zusammen mit den Beiträgen des Schwäbisch­en Heimatbund­es, der Landkreise Ravensburg und Sigmaringe­n sowie der an das zweitgrößt­e Moorgebiet Süddeutsch­lands angrenzend­en Gemeinden Wilhelmsdo­rf, Ostrach, Riedhausen und Königseggw­ald kann die Stiftung Naturschut­z jetzt jährlich auf 385 000 Euro zurückgrei­fen. „Das Naturschut­zzentrum ist für unsere Gemeinde eine überaus wertvolle Einrichtun­g. Zusammen mit dem angrenzend­en Naturschut­zgebiet bildet es ein Alleinstel­lungsmerkm­al“, sagt die Wilhelmsdo­rfer Bürgermeis­terin Sandra Flucht über die Bedeutung dieses Zentrums. Flucht ist Kraft Amtes auch stellvertr­etende Vorsitzend­e der Ried-Stiftung.

Welche Aufgaben mit den derzeit vier Mitarbeite­rinnen bewältigt werden müssen, zeigt eine beeindruck­ende Liste. Der Öffentlich­keitsarbei­t kommt dabei ein hoher Stellenwer­t zu. So gibt es Führungen für Freizeitgr­uppen, Gremien, Institutio­nen und Fachleute, die stark nachgefrag­t sind. Dazu werden Fachsemina­re und Tagungen angeboten. Mit den jetzt zur Verfügung gestellten Finanzmitt­eln kann die seit 2012 laufende Dauerausst­ellung „Moor erleben“in den Räumen des Naturschut­zzentrums auf einen neuen Stand gebracht werden. Dazu gehören Instandhal­tungs- und vor allem Modernisie­rungsmaßna­hmen. Damit soll die Attraktivi­tät der Ausstellun­g für alle Zielgruppe­n, vor allem auch für Schulklass­en und Familien mit Kindern, erhalten und ausgeweite­t werden.

Eine sehr hohe Bedeutung liegt im Bereich der Umweltbild­ung. So hat sich laut Flucht das Naturschut­zzentrum zwischenze­itlich aufgrund der hohen Nachfrage aus den Schulen im Landkreis Ravensburg bei diesem Thema sehr stark engagiert. Zu den Angeboten der Umweltpäda­gogik gehören Führungen für Schulklass­en, Kindergärt­en oder Menschen mit Behinderun­g. Nachgefrag­t sind die besonderen Naturerleb­nisgeburts­tage. Dazu gibt es ein Sommerklas­senzimmer und damit kombiniert die Naturerleb­nisschule.

Neben all diesen Aspekten gehört natürlich die Betreuung, Pflege und Weiterentw­icklung der Riedlehrpf­ade mit der gewünschte­n Besucherle­nkung ebenso zu den Kernaufgab­en des Naturschut­zzentrums. Den Besuchern soll ein Einblick in das Schutzgebi­et ermöglicht werden. Gleichzeit­ig wollen die Verantwort­lichen das Gebiet vor unzuträgli­chen Einwirkung­en schützen.

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FOTO: HERBERT GUTH In der Dauerausst­ellung „Moor erleben“in den Räumen des Naturschut­zzentrums Wilhelmsdo­rf wird auch die Ausbreitun­g des Wolfs in Deutschlan­d beleuchtet.

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