Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kindergarten Mittelösch und zwei Gruppen im Siloah
Gemeinderat stimmt Kindergartenbedarfsplan zu – In Beuren fehlen schon bald 13 Betreuungsplätze
ISNY - Dem Gemeinderat hat Anita Gösele, in der Stadtverwaltung die erfahrene und langjährige Fachbereichsleiterin für sämtliche Themen rund um Kinder, Jugend, Familie, Senioren und soziale Fragen überhaupt, am Montag den „Kindergartenbedarfsplan 2020/21“vorgelegt.
Der ist zum einen die aktuelle Bestandsaufnahme von Angeboten für die Betreuung von Kindern zwischen einem und zwölf Jahren in den Isnyer Krippen, Kindergärten und Kindertagesstätten. Zum anderen gleicht er dem sprichwörtlichen Blick in die Glaskugel: Basierend auf diversen landesweiten Statistiken zur Bevölkerungsentwicklung, Erhebungen aus dem laufenden Betrieb und Befragungen der Eltern – die sämtlich von Gösele und ihren Mitarbeitern im Rathaus, dazu den Trägern der Betreuungseinrichtungen wie den Kirchengemeinden, des Roten Kreuzes oder der Stadt selbst, zusammentragen werden – sind die Stadträte gefordert, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.
Das taten sie, um es vorweg zu nehmen, am Montag einstimmig: Als
Punkt eins beschloss das Gremium, das „Haus 2“im Siloah, das direkt an den DRK-Kindergarten angrenzt, für eine Kinderbetreuung umzubauen. Bis zum Kindergartenjahr 2021/22 sollen hier zwei neue Gruppen unterkommen, die erste könne im Januar 2021 starten. Außerdem „wird die Höchstbelegung ausgeschöpft, um kurzfristig genügend Kindergartenplätze zu schaffen“, heißt es in der Sitzungsvorlage außerdem. Das gilt für alle zwölf Isnyer Kindergärten, die von fünf Trägern geführt werden und aktuell 509 Plätze anbieten können, und darüber hinaus auch für acht Einrichtungen, die unter Dreijährige betreuen.
Die Stadträte beauftragten unter Punkt zwei die Stadtverwaltung, „für die mittelfristige Sicherstellung der notwendigen Plätze“weitere Projekte zu planen, etwa für einen neuen Kindergarten im Baugebiet Mittelösch „das Raumprogramm zu erarbeiten und über Alternativen zur Schaffung der Plätze nachzudenken“. Ganz konkreter Handlungsbedarf besteht darüber hinaus in Beuren, wo ab 2021/22 Platz für weitere 13 Kinder und im Folgejahr für 19 Kinder geschaffen werden muss, wenn die Prognosen eintreten. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, „die Verhandlungen mit der Kirchengemeinde fortzuführen und eine „Entscheidung zur Erweiterung der Öffnungszeiten im Rahmen des Haushaltsplanes 2021“vorzusehen.
Im Familienzentrum St. Josef, beschloss der Gemeinderat weiter, soll die Hausaufgabenbetreuung für Schulkinder von zwei auf drei Nachmittage ausgebaut werden. Den Vertrag mit dem freien Träger zum „Betrieb des Kindergartens Benjamin“will die Stadt verlängern, wobei Beschlüsse zu Details, etwa der Vertragslaufzeit oder zur Höhe der städtischen Zuschüsse, an den Verwaltungsausschuss delegiert wurden. Insgesamt nahmen die Stadträte den „Kindergartenbedarfsplan 2020/21“einstimmig zur Kenntnis, auf Zahlen und Details näher einzugehen, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen.
Die Situation allgemein zusammenfassend, berichtete Gösele im Gremium, dass sich mit den neuen Krippengruppen im „Spatzennest“an der Mühlbachstraße die Situation in der Kleinkinderbetreuung entspannt habe und Zusagen für Kinder auf Wartelisten bis zum Frühjahr 2021 möglich seien. Mittelfristig sei jedoch ein weiterer Ausbau des Angebotes notwendig, weil es in Isny zu wenig Tagesmütter gebe.
Im Kindergartenalter zwischen drei und sechs Jahren würden an mehreren Kindergärten Wartelisten geführt, weshalb ein Kindergarten im Mittelösch unabdingbar sei und weitere „Alternativen“im Stadtgebiet geprüft werden müssten. Das „Haus 2“im Siloah sei eine zukünftige, die Außengruppe des Kindergartens Felderhalde eine zweite, mit der aktuell schon gehandelt werde.
Der Bedarf schlägt sich auch in Baumaßnahmen nieder, in Neutrauchburg und Rohrdorf laufen dazu Planungen (SZ berichtete), für die Außengruppe des Felderhaldekindergartens und im Außenbereich des evangelischen Nikolaikinderhauses seien Maßnahmen in der Umsetzung, schilderte Gösele weiter. Als zumindest von den Kosten her positive Nachricht wollte sie verstanden wissen, dass im Kindergarten in Bolsternang „wegen geringerer Nachfrage nach Schulkindbetreuung“der Personaleinsatz reduziert werden könne.