Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kupferzell wird Schwerpunkt einer Corona-Studie
KUPFERZELL (lsw) - Auf der Suche nach Antworten im Kampf gegen das Coronavirus schauen Mediziner und Wissenschaftler in den kommenden Wochen unter anderem gespannt ins Hohenlohische: In Kupferzell, einem der sogenannten Corona-Hotspots, sollen rund 2000 Menschen befragt und getestet werden. Der Ort ist einer von vier Schwerpunkten der Studie „Corona Monitoring lokal“, die am Dienstag vorgestellt wurde. In den nächsten Monaten sollen die Ergebnisse von 8000 Menschen in diesen besonders vom Virus betroffenen Gemeinden von Wissenschaftlern des Robert-Koch-Instituts gesammelt werden. Die Forscher wollen herausfinden, wie viele Menschen bereits Antikörper gegen das Virus gebildet haben. Außerdem erhoffen sie sich Erkenntnisse über den Anteil der Infektionen ohne Symptome. Sie wollen zudem erfahren, welche Menschen häufiger betroffen sind und wie oft eine Erkrankung so schwer verläuft, dass Betroffene ins Krankenhaus müssen. Kupferzell eignet sich laut den Behörden gut für eine Untersuchung, weil die Gemeinde recht isoliert im ländlichen Raum liegt. Außerdem war sie schon früh ein Corona-Hotspot: Bei einem Kirchenkonzert am 1. März steckten sich viele Menschen an. In den folgenden Wochen wurden 112 positiv getestet, drei von ihnen starben. Eine ähnliche Studie hatte es im stark vom Coronavirus betroffenen Gangelt im nordrheinwestfälischen Kreis Heinsberg gegeben.