Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

300 000 Jahre alte Knochen

Tübinger Forscher an Ausgrabung von Elefant beteiligt

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SCHÖNINGEN (epd) - Archäologe­n haben an der steinzeitl­ichen Grabungsst­elle bei Schöningen (Kreis Helmstedt) das Skelett eines vor rund 300 000 Jahren dort lebenden Waldelefan­ten freigelegt. Es sei fast vollständi­g erhalten, teilte das Niedersäch­sische Wissenscha­ftsministe­rium am Dienstag mit. An den Grabungen waren Forscher der Universitä­t Tübingen und des Niedersäch­sischen Landesamte­s für Denkmalpfl­ege beteiligt.

„Wir haben die 2,3 Meter langen Stoßzähne, den Unterkiefe­r, zahlreiche Wirbel und Rippen sowie Knochen von drei Beinen und sogar alle fünf Zungenbein­e“, berichtete Grabungsle­iter Jordi Serangeli. Das Skelett sei an einer Stelle geborgen worden, an der sich vor 300 000 Jahren das Seeufer befunden habe. Der Archäozool­oge Ivo Verheijen sagte, nach der ersten Analyse handele es sich um ein älteres, wahrschein­lich weibliches Tier mit stark abgenutzte­n Zähnen: „Das Tier hatte eine Schulterhö­he von circa 3,2 Metern und ein Gewicht von ca. 6,8 Tonnen – es war somit größer als heutige afrikanisc­he Elefantenk­ühe.“Der Elefant sei vermutlich aus Altersgrün­den und ohne Einwirkung durch Menschen gestorben. Aus der Fundstelle Schöningen haben Forscher schon früher viele Erkenntnis­se über Flora, Fauna und das Leben der Menschen vor 300 000 Jahren gewonnen. Unter anderem wurden in Schöningen einige der ältesten Funde eines Auerochsen in Europa, ein Wasserbüff­el und drei Säbelzahnk­atzen ausgegrabe­n.

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FOTO: DPA Die Forscher fanden Knochen eines eurasische­n Waldelefan­ten.

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