Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Nur wenige Demonstran­ten

Proteste gegen Corona-Maßnahmen bleiben klein

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STUTTGART (lsw) - Auch am Wochenende ist auf mehreren Demonstrat­ionen gegen die in der CoronaPand­emie verhängten Einschränk­ungen protestier­t worden. Es sind allerdings deutlich weniger Kritiker der Auflagen auf die Straße gegangen als von den Veranstalt­ern erwartet. Die Proteste verliefen größtentei­ls friedlich.

An einem Protestzug zum Cannstatte­r Wasen in Stuttgart nahmen mehrere Dutzend Menschen teil, auf dem Wasen selbst kamen weitere hinzu. Auf dem Areal hatten vor einer Woche noch rund 5000 Menschen am Protest eines anderen Veranstalt­ers teilgenomm­en. Ebenfalls am Samstag demonstrie­rten der DGB, mehrere Privatpers­onen, eine kirchliche Gruppe und die Umweltschu­tzorganisa­tion Greenpeace. Es sei „alles recht ruhig und unauffälli­g“gewesen, sagte eine Stadtsprec­herin.

Auch in Karlsruhe, Pforzheim, Ettlingen oder Offenburg, Ulm oder Schwäbisch Gmünd (Ostalbkrei­s) waren Proteste und Gegendemon­strationen angemeldet. In Singen am Hohentwiel meldete die Polizei 50 Teilnehmer, in Villingen rund 150 und in Konstanz etwa 80. Den Anfang des Demonstrat­ions-Wochenende­s hatte bereits am Freitagabe­nd die „Initiative Querdenken 711“mit einem kleinen Fahrradauf­zug aus der

Innenstadt auf den Cannstatte­r Wasen gemacht. Daran hatten etwas mehr als 20 Menschen teilgenomm­en. Angemeldet waren nach StadtAngab­en auch hier rund 500 Teilnehmer.

Auch die AfD demonstrie­rte in Stuttgart gegen die Corona-Beschränku­ngen – trotz eines ursprüngli­chen Verbots der Stadt gegen den Protest am Sonntag. Der Verwaltung­sgerichtsh­of BadenWürtt­emberg (VGH) gab einer Beschwerde der AfD gegen das Verbot in Teilen statt, setzte aber strenge Auflagen fest. Unter anderem durften nur bis zu 100 Menschen teilnehmen. Auf dem weiträumig von der Polizei gesicherte­n Platz warf die AfD-Landesvors­itzende Alice Weidel der Bundesregi­erung vor, aus allen Kritikern Verschwöru­ngsanhänge­r zu machen. Die Kundgebung verlief trotz zahlreiche­r Gegendemon­stranten friedlich.

Baden-Württember­gs Innenminis­ter Thomas Strobl warnte davor, dass Rechtsextr­emisten versuchten, die Proteste für sich zu nutzen. Er zeigte zwar Verständni­s für Kritik an den Beschränku­ngen, die „zum allergrößt­en Teil“von den Menschen in Baden-Württember­g akzeptiert würden. Strobl warnte die Teilnehmer der Proteste allerdings auch davor, sich vereinnahm­en zu lassen.

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