Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Cycling against Corona“geht in die nächste Runde
Radfahrer spenden pro gesammeltem Kilometer zehn Cent an eine Kultureinrichtung ihrer Wahl im Landkreis
RAVENSBURG - Die Aktion „Cycling against Corona“, die Jugendliche in der Corona-Zeit zum Sport bewegt hat (die SZ berichtete), wird jetzt um das Projekt „Cycling for Culture“erweitert. Diesmal radeln die Erwachsenen und spenden pro gesammeltem Kilometer zehn Cent an eine Kultureinrichtung ihrer Wahl im Landkreis Ravensburg.
Unter dem Motto „Kilometer statt Corona“startet die Aktion am Samstag und geht bis zum 19. Juni. Radprofi Daniel Gathof kam auf die Idee zu dem neuen Projekt, als er sah, wie gut „Cycling against Corona“bei den Jugendlichen ankam. Mehr als 160 Jugendliche hatten nach fünf Wochen bereits über 35 000 Kilometer Radweg hinter sich.
„Schnell war anhand der Resonanz klar, die Aktion ist gut und auch die Erwachsenen wollen mitmachen. Und die sollen nicht nur für sich, sondern eben auch für die
Kultur im Kreis fahren“, berichtet Gathof.
Die Aktion #Cyclingforculture wird von Gathof, Enerquinn, der Frameworks Filmproduktion und dem Unternehmen Netzwerk Oberschwaben durchgeführt. „Uns geht es vor allem darum, für eine Unterstützung ganz konkret vor Ort zu werben und mit der Aktion den öffentlichen Blick auf die gefährdeten Kultureinrichtungen zu lenken“, erklärt Bernhard Schultes, Geschäftsführer von Netzwerk Oberschwaben.
Mountainbike-Profi Gathof sieht Parallelen zwischen Sport und Kultur: „Kulturschaffende sowie Berufssportler haben in Corona-Zeiten eines gemeinsam: Keine oder wenig Einnahmen und vor allem können sie ihre Leidenschaft nicht ausüben, also keine Wettkämpfe und keine Bühne.“
Ulli Boettcher vom Hoftheater Baienfurt ist angenehm überrascht, dass die Spenden an den Kulturbereich gehen: „Was dem Kulturbereich
in der finanziell sehr schlechten Lage zurzeit hilft, ist das Erleben von Solidarität in Krisenzeiten und da ist ,Cycling against Corona’ ein wunderbarer Baustein.“
Gathof möchte im Team mit seinem Kollegen Marco Mathis 3000 Kilometer vorlegen, um Sponsoren zu gewinnen. Alle Teilnehmer, die mehr Kilometer als die Radprofis fahren und das Sportler-Team damit schlagen, können einen von Enerquinn gesponserten Biketag mit dem Vogter Radprofi, einen kurzen Imagefilm von der Frameworks Filmproduktion oder eine Monatskarte für den Fitnessclub KJC Ravensburg gewinnen.
Wer mitmachen will, kann sich per E-Mail an info@danielgathof.de anmelden, bei der App „Strava“registrieren und alleine oder in Kleingruppen losradeln. Teilnehmen können alle Erwachsene in Firmen-, Vereins- und Radtreffteams mit jeder Art von Fahrrad. Die Teams dürfen maximal aus zehn Teilnehmern bestehen und müssen die aktuellen Corona-Regeln einhalten. Im Aktionszeitraum werden die gefahrenen Kilometer mit der App „Strava“, die per GPS die Touren verfolgt, gemessen, gespeichert und am Ende für das Team zusammengezählt. Die Summe wird dann direkt an den entsprechenden Kulturbetrieb oder an das Konto der Bürgerstiftung Ravensburg gespendet, die den Betrag an verschiedene Kulturinstitutionen verteilt.
„Gerade in der aktuellen Zeit, die noch immer von Kontaktbeschränkungen geprägt ist, bietet die Aktion für Firmen und Vereine eine tolle Gelegenheit, als Team aktiv zu werden. Gemeinschaftsgefühl und Zusammengehörigkeit werden so auch über die Distanz gestärkt“, ist sich Marketing- und Personalleiterin Heike Ewert von Enerquinn sicher.
Die „Schwäbische Zeitung“begleitet die Aktion als Medienpartner und nimmt auch an der Aktion mit einem Firmen-Fahrradteam teil. „Die Aktion passt sehr gut zu uns, da wir als lokale Tageszeitung mit allen Mitteln unsere lokalen Partner unterstützen möchten“, berichtet Mehmet-Ali Türkmen, Marketingmanager der „Schwäbischen Zeitung“Oberschwaben.
Begleitet wird die Aktion in den sozialen Medien mit den Hashtags #cyclingagainstcorona und #cyclingforculture. Dort werden auch die einzelnen Teams vorgestellt. Zudem sind ein Abschluss auf der Süh bei Wolfegg und ein gemeinsamer Abend im Hoftheater Baienfurt geplant. Weitere Aktionen zu „Cycling against Corona“sind laut den Veranstaltern gut möglich.