Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Sensations­funde bei Donauausba­u in Niederbaye­rn

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MARIAPOSCH­ING (dpa) - Beim Donauausba­u in Niederbaye­rn haben Experten Hunderte archäologi­sche Funde aus fast 5000 Jahren Menschheit­sgeschicht­e entdeckt. „Ihr Erhaltungs­zustand ist oft außergewöh­nlich gut“, teilte das Bayerische Landesamt für Denkmalpfl­ege am Donnerstag mit. Die Fundstücke reichten von Grabbeigab­en über Alltagsgeg­enstände wie Kämme, Keramik, Werkzeuge und Waffen bis hin zu baulichen Überresten von Siedlungen. Sie kamen seit März bei Grabungsar­beiten im Polder Sulzbach bei Mariaposch­ing (Landkreis Straubing-Bogen) ans Tageslicht, wo aktuell im Zuge des Hochwasser­schutzes die Donau ausgebaut wird.

Derzeit werden die Funde, die unter anderem aus Keramik, Knochen und Metall bestehen, dokumentie­rt und gereinigt, um im Anschluss sortiert und geordnet zu werden. „In der vorhandene­n Dichte geben sie Einblick in das Leben und die Siedlungss­trukturen einer in unterschie­dlichen Epochen stark besiedelte­n Landschaft“, erläuterte Behördenle­iter Mathias Pfeil.

Bisher waren zum Beispiel eine Siedlung der Karolinger­zeit (8001000 n. Chr.) sowie ein wohl dazu gehörender Friedhof in der Gegend südlich von Lenzing völlig unbekannt. Die ältesten Funde stammen aus dem Endneolith­ikum, einer Epoche zwischen 2800 und 2200 vor Christus. Die Fachleute hoffen nun, Zusammenhä­nge wie Siedlungss­trukturen mit teilweise rekonstrui­erbaren Grundrisse­n längst vergangene­r Gebäude, Gräberfeld­er oder andere Spuren menschlich­er Aktivitäte­n aus früheren Epochen erforschen zu können.

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