Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Musikprojekt weckt starke Emotionen
Schüler haben 75 Filme für ein Online-Musikprojekt des Gymnasiums Isny eingesendet
ISNY (sz) - Das Schulleben in Corona-Zeiten ist kein einfaches, teilt Lehrerin Tanja Kurz vom Gymnasium Isny mit. So habe etwa das für Juni geplante Sommerkonzert der Musikensembles abgesagt werden müssen. Aber die Musiklehrer wollten sich der Situation nicht kampflos fügen und hätten ein Online-Musikprojekt initiiert.
Der für das Konzert vorgesehene Abschlusssong aller Ensembles, „One Moment in Time“von Whitney Houston, sei so bearbeitet worden, dass jeder seine Stimme zu Hause anhand eines „Playalongs“üben und per Handy aufnehmen konnte. Diese Videos seien auf der Schulplattform hochgeladen und dann in einen Gesamtfilm übernommen worden. Bei mehr als 75 eingesendeten Filmen habe vor allem Sebastian Kaufmann, der das Endmastering übernahm, viel Geduld und Zeit gebraucht.
Erstaunlich viele Schüler, aber auch einige Kollegen und Eltern haben sich laut Mitteilung beteiligt und in Mails und Nachrichten ihre Begeisterung an die Musiklehrer Stefan Deuschle, Sebastian Kaufmann und Tanja Kurz weitergegeben. In den vergangenen drei Schultagen hätte das Video in den Abschlussstunden aller Klassen gezeigt werden können. Dabei seien Emotionen, Rührung und Tränen bei den Schülern kein Einzelfall gewesen. Das gemeinsame Singen und Musizieren fehle vielen.
Überrascht und gefreut habe die Musiklehrer auch, dass nicht nur die bekannten Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaften Videos eingeschickt haben, sondern auch einige Schüler, die bislang nur aus dem Unterricht bekannt waren. Dies zeige, wie wichtig diese kleinen Zeichen der Zusammengehörigkeit für alle Beteiligten sind.
Derzeit stünden die Zeichen für das geplante Adventskonzert in der Nikolaikirche und das kulturelle Leben an der Schule schlecht. Das Kultusministerium möchte für das kommende Schuljahr keine jahrgangsübergreifenden Arbeitsgemeinschaften zulassen. Dennoch hätten die Musiklehrer mit der Schulleitung eine Konzeption entworfen, die zumindest eine eingeschränkte Ensemblearbeit zulassen wird. Und so könne man sich schon auf das nächste Videoprojekt zur Adventszeit freuen.