Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Bau der Radunterfü­hrung ist wieder verschoben

Bau des Tunnels soll nun im Frühjar 2021 über die Bühne gehen – Warum es erneut Verzögerun­gen gibt

- Von Simon Nill

HERLAZHOFE­N - „Einige Bürger glauben nicht mehr, dass sie noch kommt“, sagt der Herlazhofe­ner Ortsvorste­her Alois Peter. Gemeint ist die seit vielen Jahren geplante Radwegunte­rführung unter der Landesstra­ße 319 nahe des Autohauses Fähndrich. Vor einiger Zeit hieß es von Seiten der Stadt Leutkirch, dass der Tunnel 2020 gebaut werden kann. Daraus wird nichts. „Nächstes Jahr wird die Unterführu­ng gemacht. Es gibt jetzt kein zurück mehr“, betont Alois Peter. Schließlic­h geht es um die Sicherheit vieler Bürger.

Vor allem intensive Verhandlun­gen über benötigte Grundstück­e sorgten in der Vergangenh­eit dafür, dass die Pläne für Radfahrer nicht umgesetzt werden konnten. Nachdem laut Peter hier aber ein „Durchbruch“erzielt worden war, wollten die Verantwort­lichen die Unterführu­ng 2020 eröffnen.

Wegen des in diesem Jahr „so spät verabschie­deten Haushaltsp­lans“sei das jetzt aber nicht mehr möglich, erklärt der Ortsvorste­her. Die Arbeiten könnten erst nach der Genehmigun­g der Finanzplan­ung vergeben werden. „Bis das erledigt ist, sind wir schon weit im Herbst“, so Peter. Daher wird der Baubeginn noch einmal auf das Frühjahr 2021 verschoben. Die Stadtverwa­ltung nennt auf Anfrage mit dem „Zwang, den Haushalt 2020 nicht überzustra­pazieren“sowie den „erschwerte­n Arbeitsbed­ingungen in der Corona-Pandemie“ weitere Gründe für die Verzögerun­gen. Dennoch sei die Planung des Radfahrert­unnels bereits weitestgeh­end abgeschlos­sen.

„Ich kann damit gut leben“, versichert der Ortsvorste­her. Er ist in erster Linie erleichter­t, dass die Unterführu­ng überhaupt kommt. „Schneller war es halt nicht umsetzbar“, sagt Peter im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Täglich sind auf dem Verbindung­sweg zwischen Leutkirch und Herlazhofe­n etliche Radfahrer und Fußgänger unterwegs – dazu zählen Kinder, die in die Schule und wieder zurück wollen. Aber auch Berufspend­ler und Freizeitra­dler nutzen laut Stadtverwa­ltung die Strecke.

An der Kreuzung zur L319 passieren Autos und Lastwagen den viel befahrenen Bereich mit etwa 70 Stundenkil­ometern – das ist jedenfalls die erlaubte Geschwindi­gkeit an dieser Stelle. Froh ist Peter, dass an dieser Stelle ein stationäre­s Blitzgerät die meisten Autofahrer ein wenig auf die Bremse treten lässt.

Seit der Eröffnung des Ferienpark­s

Allgäu habe sich die Situation an der Kreuzung weiter zugespitzt. Durch den Urlaubsver­kehr sind auf der L319 deutlich mehr Autos unterwegs. Peter vermutet sogar „doppelten Verkehr“im Vergleich zu Zeiten vor der Center-Parcs-Ansiedlung. Zu Unfällen ist es dort in den vergangene­n Monaten glückliche­rweise aber nicht gekommen. Der Herlazhofe­ner Ortsvorste­her ist optimistis­ch, dass mit der Unterführu­ng die Unfallgefa­hr für Radler auf ein Minimum sinkt.

Zuständig für den Bau der Unterführu­ng ist die Stadt Leutkirch, da mit dem Tunnel zwei Gemeindest­raßen miteinande­r verbunden werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 870 000 Euro. Das Land Baden-Württember­g bezuschuss­t den Bau mit circa 370 000 Euro. „Mit der neuen Radwegeunt­erführung wird die Querung der L319 für Radler, egal ob Klein oder Groß, endlich verkehrssi­cher ermöglicht“, schreibt Thomas Stupka von der Stadtverwa­ltung. Der Tunnel sei „ein weiterer wichtiger Baustein zur Förderung des Radverkehr­s“.

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ARCHIVFOTO: SIMON NILL In Herlazhofe­n ist eine Radwegunte­rführung geplant.

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