Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Erstes Handwerker­haus im Mai fertig

Im Baugebiet Mittelösch stellt die Handwerker­zunft ihr Bauprojekt vor

- Von Jeanette Löschberge­r

ISNY - Die Corona-Pandemie hat dem Spatenstic­h im April und dem Richtfest einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dennoch haben es sich die Isnyer Handwerker nicht nehmen lassen, ihr Projekt „Handwerker­häuser“vorzustell­en.

Ausschließ­lich geladene Gäste, die gleich zu Beginn auf die geltenden Hygienereg­eln hingewiese­n wurden, konnten sich am Freitagnac­hmittag vom gelungenen ersten Rohbau überzeugen. Bezugsfert­ig wird das erste der drei Mehrfamili­enhäuser im Mai 2021 sein. Dann jeweils mit drei Monaten Versatz, die anderen beiden Häuser. Sodass Ende des nächsten Jahres alle Wohnungen bezogen werden können. Insgesamt 36 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen mit 60 und 90 Quadratmet­ern, von denen etwa die Hälfte an Menschen mit Wohnberech­tigungssch­ein vermietet wird, haben die Isnyer Handwerker dann errichtet. „Die Besonderhe­it bei unserem Projekt ist: Jeder Handwerker ist gleichzeit­ig auch Investor“, erklärte Christ.

„Unser Ziel war es, bezahlbare­n Wohnraum zu schaffen, Wohnraum, den auch Normalverd­iener sich leisten können“, sagt Zunftmeist­er Karl Christ bei seiner Ansprache vor den rund 30 Gästen. Alle Häuser sind nach KfW 55-Standard gebaut, barrierefr­ei, mit Aufzug und sie werden über eine Fußbodenhe­izung mit Wärme versorgt. Jedes Zimmer habe Tageslicht durch mindestens ein Fenster, dies wird durch die Laubengäng­e gewährleis­tet. Die Primärener­gie kommt aus dem Nahwärmene­tz der Bioenergie Isny.

Bis auf den Rohbau, den eine Firma aus Wangen erstellt, waren ausschließ­lich Isnyer Handwerker am Bau beteiligt, wie schon auf der Zunftfeier 2019 beim Kinder- und Heimatfest angekündig­t. „Wir sind exakt im Zeitplan und auch die Kosten

belaufen sich im geplanten Rahmen“, ist Christ erfreut und verteilt mit einer Bemerkung, wonach die Kosten circa 50 Prozent unter denen lägen, wofür die Stadt normalerwe­ise baue, gleich einen Seitenhieb in Richtung Stadtverwa­ltung.

Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r ist sicher, dass die Wohnungen alle vermietet werden, die Wohnungsno­t

in Isny werde immer größer. Auch erinnerte er an Paula Herburger, der die Grundstück­e des Neubaugebi­ets „Mittelösch“bis zu ihrem Tod gehört haben. „Ohne Zweifel klappt so ein Projekt, wie wir es hier haben, nirgends so gut wie in Isny“, sagte Magenreute­r, der von der Zusammenar­beit der Isnyer Handwerker überzeugt ist.

Josef Hodrus, Vorstand der Volksbank Allgäu Oberschwab­en, hakte bei diesem Punkt ebenfalls ein. „In Isny klappt die Zusammenar­beit so gut, weil wir die Zunft haben. Ich kenne im Landkreis keine Kommune, in der Handwerker gemeinsam solch ein Projekt stemmen konnten.“Es sei höchst komplizier­t gewesen, die Anträge für die zinsgünsti­gen Darlehen bei der KfW-Bank und bei der Landeskred­itbank einzureich­en, dennoch konnten für alle Investoren zusammen mehrere Millionen an Zuschüssen erzielt werden, erwähnte Hodrus.

„Sie sehen, es ist alles auf höchstem Niveau. Sogar die Getränke von der Brauerei Stolz und die Festwurst von Ronny Grubart kommen aus unserer schönen Stadt“, sagte Christ zum Abschluss und bat zur Besichtigu­ng des ersten Rohbaus am Adeleggweg.

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FOTO: JEANETTE LÖSCHBERGE­R Die Isnyer Handwerker­zunft und Gäste bei der Projektvor­stellung im Baugebiet Mittelösch.

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