Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kämmerer mit Gewerbeste­uereinnahm­en „sehr zufrieden“

Quartalsbe­richt: Im Ergebnisha­ushalt fehlen 2,7 Millionen Euro – Bundeszusc­hüsse könnten Minus ausgleiche­n

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ISNY (sts) - Einen Hoffnungss­chimmer trotz aller Befürchtun­gen hat Isnys Stadtkämme­rer in der Gemeindera­tssitzung am Montag entfacht: Sein Finanzberi­cht für das dritte Quartal des Haushaltsj­ahres 2020 weist im Ergebnisha­ushalt zwar ein Minus von 2,7 Millionen Euro aus. Doch „das kann ausgeglich­en werden durch Land und Bund“, sagte Werner Sing mit Verweis auf das Hilfsprogr­amm für Kommunen aus Berlin, mit dem rund eine Milliarde Euro Zuschüsse gewährt werden. Da sollte auch Isny zum Zug kommen, zeigte er sich überzeugt.

Das Defizit resultiere konkret aus 3,9 Millionen Euro weniger an Steuereinn­ahmen, mit denen ursprüngli­ch gerechnet worden sei.

Denen habe die Stadtverwa­ltung im Schultersc­hluss mit dem Gemeindera­t bislang 1,2 Millionen Euro an Einsparung­en entgegense­tzen können, erklärte Sing.

Außerdem sei er „sehr zufrieden mit den 11,3 Millionen“Euro an Gewerbeste­uern, mit denen die Stadt dieses Jahr trotz Pandemie rechnen könne, richtete Sing seinen „Dank an die Isnyer Unternehme­n“. Im Haushaltsa­nsatz hatte er mit 15,1 Millionen Euro kalkuliert, das Minus beläuft sich insgesamt also auf „nur“1,8 Millionen Euro. Die Gewerbeste­uereinnahm­en liegen 2020 vermutlich auf dem schon damals hohen Niveau von 2017.

Glimpflich komme die Stadtkasse auch beim Rückgang ihres Anteils

an der Einkommens­teuer davon, der sinke lediglich um 300 000 von erwarteten 7,4 auf 7,1 Millionen Euro. Ursache ist vor allem die Kurzarbeit. Keine Veränderun­gen erwartet Sing bei der dritten wichtigen städtische­n Einnahmesä­ule: „Die Schlüsselz­uweisungen liegen wie erwartet bei 5,572 Millionen Euro.“

Als einzig außerplanm­äßige Ausgabe, die den Finanzhaus­halt unerwartet belasten, nannte Sing den Hangrutsch unterhalb der Straße von Großholzle­ute zum Hengeleswe­iher (ausführlic­her Bericht folgt), wo derzeit und voraussich­tlich noch bis 30. Oktober die Bauarbeite­n laufen, samt halbseitig­er Sperrung und Ampelschal­tung. Geschätzte

Kosten: 212 512 Euro.

Zu den Zahlen seines Quartalsbe­richts fügte der Stadtkämme­rer einschränk­end hinzu, dass „die Auswirkung­en von Corona noch nicht eingepreis­t sind, das wird uns erst 2021/ 22 begleiten.“SPD-Fraktionss­precher Edwin Stöckle nannte die vorgelegte­n Zahlen insgesamt „erfreulich­er als vor einem Vierteljah­r“, und er wollte wissen, ob die moderat positiven Prognosen „aus Verschiebu­ngen oder tatsächlic­hen Einsparung­en“resultiert­en. Werner Sings Antwort: „Die Einsparung­en sind längerfris­tig angelegt.“Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r kündigte eine baldige „Klausur“der Gemeindera­tsmitglied­er im Arbeitskre­is Haushalt an.

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