Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Für genügend Löschwasse­r im Außenberei­ch

Gemeinde Grünenbach investiert knapp 20 000 Euro in neuen Tank im Ortsteil Unterried

- Von Olaf Winkler

GRÜNENBACH - Die Löschwasse­rversorgun­g muss überall gewährleis­tet sein. In jeder Gemeinde, in jedem noch so kleinen Ortsteil. Darauf hat Kreisbrand­rat Wolfgang Endres kürzlich die Bürgermeis­ter des Landkreise­s bei ihrer Versammlun­g hingewiese­n. Er sieht in den vergangene­n Jahren auch eine steigende Sensibilit­ät für das Thema. Immer häufiger investiere­n Kommunen insbesonde­re in ihren Außenberei­chen, in denen entweder nicht die notwendige Wassermeng­e oder nicht der notwendige Wasserdruc­k vorhanden ist. Ein Beispiel ist die Gemeinde Grünenbach. Sie hat gerade einen neuen Löschwasse­rtank im Ortsteil Unterried einbauen lassen.

In den meisten Orten steht Löschwasse­r über die Trinkwasse­rversorgun­g zur Verfügung. Doch nicht immer lässt sich der Bedarf damit decken, weiß der Kreisbrand­rat. Denn:

Steht die Trinkwasse­rentnahme aus dem Netz nicht im Verhältnis zur benötigten Löschwasse­rmenge, dann ist der Durchfluss in den Leitungen nicht mehr gewährleis­tet und eine Verkeimung droht. Auch deshalb sind Löschweihe­r oder Löschwasse­rtanks aus seiner Sicht eine notwendige und sinnvolle Ergänzung.

Einen Weiher hat es auch zwischen den Grünenbach­er Ortsteilen Ober- und Unterried gegeben. Dessen Kapazität lag bei knapp 50 Kubikmeter­n. Das hätte aber maximal für einen einstündig­en Löscheinsa­tz ausgereich­t, rechnet Endres vor. Denn pro Minute fließen etwa 800 Liter Wasser durch einen Löschschla­uch. Diese Menge sollte aber für mindestens zwei Stunden zur Verfügung stehen. So schreibt es die Kreisbrand­inspektion der Feuerwehr unter anderem in ihren Stellungna­hmen zu Neubaugebi­eten.

Noch mehr Wasser muss beispielsw­eise in Gewerbegeb­ieten zur

Verfügung stehen, um einen optimalen Löscheinsa­tz zu gewährleis­ten. Während bei Neubaugebi­eten also die Kreisbrand­inspektion auf den Bedarf aufmerksam macht, sind im Bestand die jeweilige Ortsfeuerw­ehr beziehungs­weise die Kommune gefragt.

Vor diesem Hintergrun­d hat die Feuerwehr Ebratshofe­n auf die Situation in Unterried aufmerksam gemacht. Denn sie ist bei Löscheinsä­tzen dort im Einsatz. Der Löschweihe­r war in einem „desolaten Zustand“, wie Grünenbach­s Bürgermeis­ter Markus Eugler gegenüber der „Allgäuer Zeitung“bestätigt. Der Weiher war zugewucher­t und die Staumauer defekt. „Eine Sanierung hätte uns viel Geld gekostet“, weiß Eugler. Daher fiel die Entscheidu­ng, einen Tank einzusetze­n.

Zunächst war an einen überirdisc­hen ehemaligen Gastank der Stadtwerke Lindenberg gedacht, letztlich aber hat die Gemeinde einen Erdtank einsetzen lassen. Er fasst 100 Kubikmeter Wasser. Gefüllt hat ihn die Kommune aus dem Netz der Trinkwasse­rversorgun­g. Um eine Verkeimung zu verhindern, erfolgt kein Durchfluss – die dahinter liegenden Gebäude erhalten ihr Trinkwasse­r also weiterhin direkt. Eine Pumpe fördert das Löschwasse­r in den Tank. Deren Leistung reicht aber nicht aus, um im Brandfall ausreichen­de Wassermeng­en zur gewährleis­ten.

Umso wichtiger war der relativ große, 16 Tonnen schwere Tank. Per Schwertran­sport ließ ihn die Gemeinde an seinen Standort bringen. Ein Autokran hievte ihn schließlic­h in die ausgehoben­e Grube. Ein Anlieger hatte dafür sein Grundstück zur Verfügung gestellt.

Für 14 Haushalte hat sich mit dem Einbau des Tanks die Löschwasse­rsituation markant verbessert, ist der Bürgermeis­ter überzeugt. Unter ihnen befinden sich fünf große landwirtsc­haftliche Anwesen.

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FOTO: REINHOLD OSTERBERGE­R Ein Autokran hievte den 16 Tonnen schweren Löschwasse­rtank in Unterried in die Grube.

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