Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kran knickt ein und stürzt auf Haus
Mann wird in Ellhofen in der Krankabine eingeklemmt und schwer verletzt
WEILER-SIMMERBERG - Ein Kran ist am Montagmittag in der Ortsmitte von Ellhofen (Landkreis Lindau) abgeknickt und auf benachbarte Gebäude gestürzt. Dabei wurde der Kranführer in der Kabine eingeklemmt und schwer verletzt. Einsatzkräfte mehrerer Feuerwehren mussten ihn befreien. Der Lindauer Kreisbrandrat Wolfgang Endres sprach von einer „sehr schwierigen Rettungsaktion“. Erst nach 90 Minuten konnten die Helfer den Verletzten an den Rettungsdienst übergeben. Anschließend wurde er mit dem Hubschrauber in eine Klinik geflogen.
Mitarbeiter einer Zimmerei waren am Montag gegen 13.45 Uhr mit Arbeiten an einem Haus im Zentrum des 800-Einwohner-Ortes Ellhofen beschäftigt. Mithilfe des Mobilkrans bewegten sie Rigipsplatten. Dabei knickte der stählerne Mast um und stürzte auf das Dach eines angrenzenden Hauses. Der lange Ausleger riss einen Telefonmasten um, krachte über eine Straße auf die Terrasse eines benachbarten Anwesens und zerstörte eine Sitzgarnitur. Wohl nur durch glückliche Umstände wurde dort niemand verletzt. „Fünf Minuten vorher bin ich ins Haus. Ich weiß auch nicht, warum“, sagte die Hausbewohnerin. Ihr Hund war auf der Terrasse geblieben. Der Ausleger fiel unmittelbar neben dem Tier auf den Boden.
Am Mast des Krans befand sich eine Kabine. Von dort aus steuerte ein Mitarbeiter das Gefährt. Die Kabine stürzte auf eine Ecke des Hauses und wurde schwer beschädigt. Der Kranführer wurde nach Angaben der Einsatzkräfte an beiden Beinen eingeklemmt. Die Feuerwehr sicherte das Fahrzeug und versuchte dann, den Verletzten zu befreien. „Wir mussten alles einsetzen, was zur Verfügung steht. Spreizer, Schere und Handwerkzeug“, sagte Kreisbrandrat Wolfgang Endres. Fast 90 Minuten lang waren die Helfer bei der Arbeit. In dieser Zeit versorgten Notärzte und Rettungsassistenten den Verunglückten. Nachdem die Feuerwehrler den Mann befreit hatten, brachten sie ihn mithilfe einer Drehleiter auf den Boden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen an der Unglücksstelle ist der Mobilkran mit einer Stütze des Fahrzeuges in eine Zisterne eingebrochen, die sich unterhalb des Abstellplatzes befindet. In der Folge rutschte das Fahrzeug, die Last verschob sich und knickte den Kran. Die Polizei beziffert den Sachschaden, der in Ellhofen an zwei Häusern und dem Fahrzeug entstanden ist, auf 200 000 Euro. Im Lauf des Montags sollten zwei Mobilkräne das verunglückte Gefährt bergen. Im Einsatz waren 45 Helfer der Feuerwehren Ellhofen, Simmerberg, Weiler und Röthenbach, außerdem Kräfte des Rettungsdienstes und die Polizei.