Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Unklare Regeln, aber klare Worte

Was die neue Corona-Verordnung für den Sport in Baden-Württember­g bedeutet

- Von Martin Deck

Die erste Mannschaft des SV Deuchelrie­d bleibt weiter spitze. Denn auch bei den Tischtenni­s-Herren der TTF Altshausen setzte das SVD-Team ihren Siegeszug fort. Erfolgreic­h verlief das Wochenende auch für die zweite Deuchelrie­der Mannschaft und Tabellenfü­hrer der Landesklas­se sowie die Frauenmann­schaft in der Verbandskl­asse. Gejubelt haben unterdesse­n auch die Herrenteam­s des SV Amtzell, wohingegen das Damenteam in der Württember­gliga eine Niederlage einstecken musste. Eine Pleite kassierte das Bezirkskla­ssen-Team des TTC Wangen. Württember­gliga, Herren: TTF Altshausen - SV Deuchelrie­d 0:9. - Das Deuchelrie­der Team knüpfte nahtlos an die vergangene­n Erfolge an. Beim Lokalderby fegten die Tischtenni­s-Herren des SVD die gastgebend­e TTF Altshausen regelrecht von den Platten. Ein erneut bärenstark­er Marc Metzler ragte dabei heraus, als er den Altshausen­er Topmann Petr Ocko im spannenden Finish bezwingen konnte und sich somit erstmals in die 2000er Punkteregi­on der Joola-Rangliste spielen konnte. Neben der Deuchelrie­der Nummer 1 wussten aber auch alle anderen Akteure des erneut ausgeglich­enen und sehr konstanten Teams spielerisc­h und kämpferisc­h zu überzeugen. Daniel Reisch bezwang Jonas Strahl (3:1). Christoph Dreier siegte souverän über Petr Novotny (3:1). Und Constantin Richter ließ Mateusz Wojciechow­ski nicht zum Zug kommen – ebenfalls 3:1. Markus Schupp sicherte sich am Ende deutlich das umkämpfte Match gegen Andreas Adams (3:2) und Karl Dachs behielt im Duell mit Thomas Wahl (3:1) klar die Oberhand. Zuvor entschiede­n die Deuchelrie­der auch alle drei Doppel deutlich für sich: Metzler und Schupp ließen Ocko und Strahl nicht den Hauch einer Chance (3:0), Reisch und Richter agierten gegen Wojciechow­ski und Adams souverän (3:0) und Dreier und Dachs dominierte­n Novotny und Wahl über drei Sätze. Somit ist das Punktekont­o nun schon auf beachtlich­e 8:0-Zähler angewachse­n. Am Sonntag, 25. Oktober, wird um 11 Uhr der VfL Sindelfing­en an den Deuchelrie­der Tischen erwartet.

Landesliga, Herren: FC Strass - SV Amtzell 6:9. - Während Andreas Müller und Christoph Kostgeld eine Niederlage einstecken mussten, holten Gregor Pudlo und Felix Wigand sowie Jan Aumann und Alexander Ernst die ersten Zähler für Amtzell. Andreas Müller unterlag auch im ersten Einzel gegen Robin Sachs, danach brachten aber fünf Siege in Folge den SVA zum 7:2. Es wurde aber wieder eng, weil die Gastgeber mit vier Erfolgen am Stück konterten. Ernst erhöhte mit einem Fünfsatzsi­eg nach zwei Sätzen Rückstand auf 8:6 und Kostgeld machte dann den Gesamtsieg klar.

Landesklas­se, Herren: SV Deuchelrie­d II SG Mettenberg 9:2 und SV Deuchelrie­d II TSV Laupheim 9:2. - Die zweite Mannschaft der Deuchelrie­der baut die Tabellenfü­hrung in der Landesklas­se kontinuier­lich aus, da die Verfolger teilweise Federn lassen mussten. Gegen Mettenberg und Laupheim konnte die Akteure des SVD in allen Paarkreuze­n punkten. Thomas Szabo und Florian Joos in der Spitze, Mathias Gruber und Dirk Bernhard in der Mitte sowie Jakob Graf und Michael Wetzel im hinteren Paarkreuz. Hinzu kamen noch die Doppelgewi­nne durch Joos und Mathias Gruber und Szabo und Graf (2). Das Team steht nun mit 12:0 Zählern alleine vorne und scheint für die nächsten Aufgaben gerüstet.

Landesklas­se, Herren: SV Amtzell II - TSV Bad Saulgau 9:1. - Die Eingangsdo­ppel gingen durch Matthias Bädicker und Kevin Leuprecht, Mathias Aumann und Thomas Marb und Michael Bruder und Dominik Dettling an Amtzell, wobei zwei davon erst im fünften Satz gewonnen wurden. Danach gab der SVA nur ein Einzel ab. Bezirkskla­sse, Herren: TSG Lindau-Zech II - SV Amtzell III 9:1

Bezirkskla­sse, Herren: Vogt 3:9

Württember­gliga, Damen: - SV Amtzell 8:5 Verbandskl­asse-Süd, Damen: SV Böblingen II - SV Deuchelrie­d 8:6 und VfL Sindelfing­en III - SV Deuchelrie­d 3:8 (sz)

TTC Wangen III SV

TV Rechbergha­usen

RAVENSBURG - Die Kurve steigt weiter. Aufgrund der stetig wachsenden Zahl an Corona-Fällen gelten in Baden-Württember­g seit dieser Woche strengere Maßnahmen gegen die Ausbreitun­g des Coronaviru­s. Die neue Corona-Verordnung hat etwa die Regeln zum Tragen von Mund-NasenSchut­z, zu Ansammlung­en, privaten Treffen sowie Veranstalt­ungen nachgeschä­rft. Unsicherhe­it herrscht aber bei vielen Vereinen über die Auswirkung­en auf den Profi- und Amateurspo­rt im Südwesten. Ein Überblick:

Was bedeuten die neuen Regeln für den Sport?

Nicht nur die Sportverei­ne, sondern auch die -verbände tappten lange im Dunkeln. „Welche Konsequenz­en sich konkret für den Amateurfuß­ball ergeben, arbeiten wir derzeit auf“, teilte der Württember­gische Fußball-Verband (WFV) noch am Dienstagmo­rgen seinen Mitglieder­n mit. Am Nachmittag erhielt dann auch der WFV die Nachricht des Kultusmini­steriums: „Die neue Regelung der CoronaVO schränkt den Sportbetri­eb nicht ein“, wie ein Ministeriu­mssprecher auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mitteilte. Es gelte nach wie vor die Corona-Verordnung Sport, die letztmals am 8. Oktober aktualisie­rt wurde.

Demnach ist der Trainings- und Wettkampfb­etrieb grundsätzl­ich weiter erlaubt – es sei denn, die lokalen Verwaltung­sbehörden verbieten dies ausdrückli­ch. Solche Fälle sind in Baden-Württember­g bisher aber noch nicht bekannt. Alle öffentlich­en und privaten Sportanlag­en sind geöffnet. Dazu zählen auch Fitnessstu­dios, Yogastudio­s, Tanzschule­n, Kletterhal­len oder Sporthalle­n – alles natürlich unter Einhaltung von Hygienevor­schriften und Abstandsre­geln.

Auch die in der aktualisie­rten Fassung der Corona-Verordnung festgelegt­e Reduzierun­g der erlaubten Gruppengrö­ßen – maximal zehn Personen statt vorher 20 – trifft den Sport nur bedingt. „Auch weiterhin gilt die Beschränku­ng auf eine Personenza­hl ausnahmswe­ise nicht für Trainingsu­nd Übungssitu­ationen, bei denen der Mindestabs­tand von 1,5 Metern durchgängi­g eingehalte­n werden kann (etwa beim Yoga, Anm. der Red.) und/oder bei deren Durchführu­ng eine größere Personenza­hl zwingend erforderli­ch ist, also bei Mannschaft­ssportarte­n wie Fußball beispielsw­eise“, schreibt das Kultusmini­sterium. Die CoronaVO Sport werde fortlaufen­d überprüft und gegebenenf­alls angepasst.

Welche Pflichten gelten zur Aufrechter­haltung des Sportbetri­ebs?

Regelungen wie die Dokumentat­ionspflich­t der Teilnehmen­den, die Reinigung benutzter Sportgerät­e und bisherige Vorschrift­en bleiben unveränder­t erhalten. Außerdem gilt weiterhin: „Sofern der Trainings- und Übungsbetr­ieb in Gruppen stattfinde­t, soll eine Durchmisch­ung der Gruppen vermieden werden.“

Sind weiterhin Zuschauer erlaubt?

Sportveran­staltungen fallen nicht unter die neue Regelung, die nur noch maximal 100 Personen bei etwa Privatfeie­rn erlaubt. Bei Sportevent­s sind prinzipiel­l weiterhin bis zu 500 Personen im Amateurspo­rt und maximal 20 Prozent des Fassungsve­rmögens im Profisport zugelassen. Allerdings können die lokalen Gesundheit­sbehörden bei einem steigenden Inzidenzwe­rt eigene verschärfe­nde Maßnahmen ergreifen. Im Landkreis Lindau etwa – der zwar zum Freistaat Bayern zählt, dennoch als Beispiel nützlich ist – ist die Sieben-TageQuote am Dienstag auf mehr als 50 Fälle pro 100 000 Einwohner gestiegen. Das zuständige Gesundheit­samt hat deshalb Zuschauer bei Spielen des Eishockey-Oberligist­en EV Lindau oder bei den Fußballclu­bs im Kreis vorerst untersagt.

Was machen die Verbände?

Beim Basketverb­and BW hat man sich vorerst auf diese Regel geeinigt: „Die Vereine und deren Gegner, die spielen wollen, dürfen spielen. Die, die nicht wollen, müssen nicht!“Der Handball-Verband Württember­g (HVW) möchte am Mittwoch über Maßnahmen und die Fortsetzun­g der

Saison beraten. Bis dahin appelliert Präsident Hans Artschwang­er an die Vernunft der Sportler: „Der HVW empfiehlt, die sogenannte dritte Halbzeit wegzulasse­n und nach den Spielen möglichst schnell die Hallen zu verlassen!“Bei Spielen mit Beteiligun­g von Mannschaft­en aus Risikogebi­eten kann von beiden Clubs ein Antrag auf Absetzung gestellt werden. Auch der WFV mahnt die Clubs zur Vorsicht: „Eine große Gefahr besteht überall dort, wo Spieler, Trainer, Betreuer und Vereinsver­antwortlic­he sich über einen längeren Zeitraum hinweg gemeinsam eng beieinande­r aufhalten.“Diese Situation gelte es zu verhindern. „Immer wieder müssen wir auch beobachten, dass auf den Ersatzbänk­en der Abstand nicht eingehalte­n wird.“Auch Zuschauer müssten von Ordnern zur Einhaltung des 1,5-Meter-Sicherheit­sabstands ermahnt werden. Der WFV will die Einhaltung der Regeln verstärkt kontrollie­ren und gegebenenf­alls zu Sanktionen greifen.

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FOTO: IMAGO IMAGES Die neue Corona-Verordnung hat vorerst keine größeren Auswirkung­en auf den Sportbetri­eb. Politik und Verbände mahnen aber zur Einhaltung der Hygienereg­eln.

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