Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Unklare Regeln, aber klare Worte
Was die neue Corona-Verordnung für den Sport in Baden-Württemberg bedeutet
Die erste Mannschaft des SV Deuchelried bleibt weiter spitze. Denn auch bei den Tischtennis-Herren der TTF Altshausen setzte das SVD-Team ihren Siegeszug fort. Erfolgreich verlief das Wochenende auch für die zweite Deuchelrieder Mannschaft und Tabellenführer der Landesklasse sowie die Frauenmannschaft in der Verbandsklasse. Gejubelt haben unterdessen auch die Herrenteams des SV Amtzell, wohingegen das Damenteam in der Württembergliga eine Niederlage einstecken musste. Eine Pleite kassierte das Bezirksklassen-Team des TTC Wangen. Württembergliga, Herren: TTF Altshausen - SV Deuchelried 0:9. - Das Deuchelrieder Team knüpfte nahtlos an die vergangenen Erfolge an. Beim Lokalderby fegten die Tischtennis-Herren des SVD die gastgebende TTF Altshausen regelrecht von den Platten. Ein erneut bärenstarker Marc Metzler ragte dabei heraus, als er den Altshausener Topmann Petr Ocko im spannenden Finish bezwingen konnte und sich somit erstmals in die 2000er Punkteregion der Joola-Rangliste spielen konnte. Neben der Deuchelrieder Nummer 1 wussten aber auch alle anderen Akteure des erneut ausgeglichenen und sehr konstanten Teams spielerisch und kämpferisch zu überzeugen. Daniel Reisch bezwang Jonas Strahl (3:1). Christoph Dreier siegte souverän über Petr Novotny (3:1). Und Constantin Richter ließ Mateusz Wojciechowski nicht zum Zug kommen – ebenfalls 3:1. Markus Schupp sicherte sich am Ende deutlich das umkämpfte Match gegen Andreas Adams (3:2) und Karl Dachs behielt im Duell mit Thomas Wahl (3:1) klar die Oberhand. Zuvor entschieden die Deuchelrieder auch alle drei Doppel deutlich für sich: Metzler und Schupp ließen Ocko und Strahl nicht den Hauch einer Chance (3:0), Reisch und Richter agierten gegen Wojciechowski und Adams souverän (3:0) und Dreier und Dachs dominierten Novotny und Wahl über drei Sätze. Somit ist das Punktekonto nun schon auf beachtliche 8:0-Zähler angewachsen. Am Sonntag, 25. Oktober, wird um 11 Uhr der VfL Sindelfingen an den Deuchelrieder Tischen erwartet.
Landesliga, Herren: FC Strass - SV Amtzell 6:9. - Während Andreas Müller und Christoph Kostgeld eine Niederlage einstecken mussten, holten Gregor Pudlo und Felix Wigand sowie Jan Aumann und Alexander Ernst die ersten Zähler für Amtzell. Andreas Müller unterlag auch im ersten Einzel gegen Robin Sachs, danach brachten aber fünf Siege in Folge den SVA zum 7:2. Es wurde aber wieder eng, weil die Gastgeber mit vier Erfolgen am Stück konterten. Ernst erhöhte mit einem Fünfsatzsieg nach zwei Sätzen Rückstand auf 8:6 und Kostgeld machte dann den Gesamtsieg klar.
Landesklasse, Herren: SV Deuchelried II SG Mettenberg 9:2 und SV Deuchelried II TSV Laupheim 9:2. - Die zweite Mannschaft der Deuchelrieder baut die Tabellenführung in der Landesklasse kontinuierlich aus, da die Verfolger teilweise Federn lassen mussten. Gegen Mettenberg und Laupheim konnte die Akteure des SVD in allen Paarkreuzen punkten. Thomas Szabo und Florian Joos in der Spitze, Mathias Gruber und Dirk Bernhard in der Mitte sowie Jakob Graf und Michael Wetzel im hinteren Paarkreuz. Hinzu kamen noch die Doppelgewinne durch Joos und Mathias Gruber und Szabo und Graf (2). Das Team steht nun mit 12:0 Zählern alleine vorne und scheint für die nächsten Aufgaben gerüstet.
Landesklasse, Herren: SV Amtzell II - TSV Bad Saulgau 9:1. - Die Eingangsdoppel gingen durch Matthias Bädicker und Kevin Leuprecht, Mathias Aumann und Thomas Marb und Michael Bruder und Dominik Dettling an Amtzell, wobei zwei davon erst im fünften Satz gewonnen wurden. Danach gab der SVA nur ein Einzel ab. Bezirksklasse, Herren: TSG Lindau-Zech II - SV Amtzell III 9:1
Bezirksklasse, Herren: Vogt 3:9
Württembergliga, Damen: - SV Amtzell 8:5 Verbandsklasse-Süd, Damen: SV Böblingen II - SV Deuchelried 8:6 und VfL Sindelfingen III - SV Deuchelried 3:8 (sz)
TTC Wangen III SV
TV Rechberghausen
RAVENSBURG - Die Kurve steigt weiter. Aufgrund der stetig wachsenden Zahl an Corona-Fällen gelten in Baden-Württemberg seit dieser Woche strengere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Die neue Corona-Verordnung hat etwa die Regeln zum Tragen von Mund-NasenSchutz, zu Ansammlungen, privaten Treffen sowie Veranstaltungen nachgeschärft. Unsicherheit herrscht aber bei vielen Vereinen über die Auswirkungen auf den Profi- und Amateursport im Südwesten. Ein Überblick:
Was bedeuten die neuen Regeln für den Sport?
Nicht nur die Sportvereine, sondern auch die -verbände tappten lange im Dunkeln. „Welche Konsequenzen sich konkret für den Amateurfußball ergeben, arbeiten wir derzeit auf“, teilte der Württembergische Fußball-Verband (WFV) noch am Dienstagmorgen seinen Mitgliedern mit. Am Nachmittag erhielt dann auch der WFV die Nachricht des Kultusministeriums: „Die neue Regelung der CoronaVO schränkt den Sportbetrieb nicht ein“, wie ein Ministeriumssprecher auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“mitteilte. Es gelte nach wie vor die Corona-Verordnung Sport, die letztmals am 8. Oktober aktualisiert wurde.
Demnach ist der Trainings- und Wettkampfbetrieb grundsätzlich weiter erlaubt – es sei denn, die lokalen Verwaltungsbehörden verbieten dies ausdrücklich. Solche Fälle sind in Baden-Württemberg bisher aber noch nicht bekannt. Alle öffentlichen und privaten Sportanlagen sind geöffnet. Dazu zählen auch Fitnessstudios, Yogastudios, Tanzschulen, Kletterhallen oder Sporthallen – alles natürlich unter Einhaltung von Hygienevorschriften und Abstandsregeln.
Auch die in der aktualisierten Fassung der Corona-Verordnung festgelegte Reduzierung der erlaubten Gruppengrößen – maximal zehn Personen statt vorher 20 – trifft den Sport nur bedingt. „Auch weiterhin gilt die Beschränkung auf eine Personenzahl ausnahmsweise nicht für Trainingsund Übungssituationen, bei denen der Mindestabstand von 1,5 Metern durchgängig eingehalten werden kann (etwa beim Yoga, Anm. der Red.) und/oder bei deren Durchführung eine größere Personenzahl zwingend erforderlich ist, also bei Mannschaftssportarten wie Fußball beispielsweise“, schreibt das Kultusministerium. Die CoronaVO Sport werde fortlaufend überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Welche Pflichten gelten zur Aufrechterhaltung des Sportbetriebs?
Regelungen wie die Dokumentationspflicht der Teilnehmenden, die Reinigung benutzter Sportgeräte und bisherige Vorschriften bleiben unverändert erhalten. Außerdem gilt weiterhin: „Sofern der Trainings- und Übungsbetrieb in Gruppen stattfindet, soll eine Durchmischung der Gruppen vermieden werden.“
Sind weiterhin Zuschauer erlaubt?
Sportveranstaltungen fallen nicht unter die neue Regelung, die nur noch maximal 100 Personen bei etwa Privatfeiern erlaubt. Bei Sportevents sind prinzipiell weiterhin bis zu 500 Personen im Amateursport und maximal 20 Prozent des Fassungsvermögens im Profisport zugelassen. Allerdings können die lokalen Gesundheitsbehörden bei einem steigenden Inzidenzwert eigene verschärfende Maßnahmen ergreifen. Im Landkreis Lindau etwa – der zwar zum Freistaat Bayern zählt, dennoch als Beispiel nützlich ist – ist die Sieben-TageQuote am Dienstag auf mehr als 50 Fälle pro 100 000 Einwohner gestiegen. Das zuständige Gesundheitsamt hat deshalb Zuschauer bei Spielen des Eishockey-Oberligisten EV Lindau oder bei den Fußballclubs im Kreis vorerst untersagt.
Was machen die Verbände?
Beim Basketverband BW hat man sich vorerst auf diese Regel geeinigt: „Die Vereine und deren Gegner, die spielen wollen, dürfen spielen. Die, die nicht wollen, müssen nicht!“Der Handball-Verband Württemberg (HVW) möchte am Mittwoch über Maßnahmen und die Fortsetzung der
Saison beraten. Bis dahin appelliert Präsident Hans Artschwanger an die Vernunft der Sportler: „Der HVW empfiehlt, die sogenannte dritte Halbzeit wegzulassen und nach den Spielen möglichst schnell die Hallen zu verlassen!“Bei Spielen mit Beteiligung von Mannschaften aus Risikogebieten kann von beiden Clubs ein Antrag auf Absetzung gestellt werden. Auch der WFV mahnt die Clubs zur Vorsicht: „Eine große Gefahr besteht überall dort, wo Spieler, Trainer, Betreuer und Vereinsverantwortliche sich über einen längeren Zeitraum hinweg gemeinsam eng beieinander aufhalten.“Diese Situation gelte es zu verhindern. „Immer wieder müssen wir auch beobachten, dass auf den Ersatzbänken der Abstand nicht eingehalten wird.“Auch Zuschauer müssten von Ordnern zur Einhaltung des 1,5-Meter-Sicherheitsabstands ermahnt werden. Der WFV will die Einhaltung der Regeln verstärkt kontrollieren und gegebenenfalls zu Sanktionen greifen.