Ein marodes Parkdeck und seine Folgen

Fachklinik in Ried will ihr Parkdeck erneuern – Dafür muss Lindenberg seinen Flächennutzungsplan ändern

LINDENBERG (pem) - Die Stadt Lindenberg ändert ihren Flächennutzungsplan im Bereich der Fachklinik Ried. Das hat der Stadtrat gegen vier Stimmen beschlossen. Die Änderung gibt dem Träger die Möglichkeit, das Parkdeck zu sanieren, ist aber auch Voraussetzung für eine mögliche bauliche Erweiterung der Klinik. Aktuell ist diesbezüglich laut Stadtverwaltung aber nichts geplant.

Konkreter Anlass für die Änderung ist die Absicht der Klinik, das Parkdeck zu sanieren und zu erweitern. Mit einer entsprechenden „informellen Anfrage“ist die Deutsche Rentenversicherung Schwaben als Träger an die Stadt herangetreten, schilderte Stadtbaumeisterin Marlen Walser. Das Parkdeck liegt am Rand des Klinikareals, abseits der Hauptgebäude. Das Untergeschoss sei marode und müsse erneuert werden, schilderte Walser. Gleichzeitig will der Träger die Zahl der Stellplätze im Erdgeschoss erhöhen.

Problem: Das Deck liegt außerhalb des „Sondergebiets Klinik“, das Vorhaben wäre deshalb baurechtlich aktuell nicht zulässig. Bei einer Änderung des Flächennutzungsplanes im Bereich des Parkdecks soll es aber nicht bleiben. Um künftig flexibler zu sein, wünscht sich die Klinik eine Erweiterung des Sondergebiets bis zu den Grundstücksgrenzen. Das gebe dem Träger die Möglichkeit, die

Einrichtung bei Bedarf zu erweitern. Konkret geplant sei aber nichts, sagte Walser. Für größere Veränderungen müsste der Stadtrat zudem erst einmal einen Bebauungsplan aufstellen. „Wir haben weiter alles in der Hand, was passiert“, fasste Zweiter Bürgermeister Dr. Werner Hofstetter die Lage zusammen.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Rat über den Flächennutzungsplan diskutiert. Ludwig Gehring wies darauf hin, dass er dringend erneuert werden müsse. „Wir stoßen ständig an Grenzen“, sagte der Sprecher der CSU-Fraktion.

Konkret auf das aktuelle Projekt bezogen fand es Benjamin Zürn (Grüne) „nicht wahnsinnig toll, wenn neue Parkplätze entstehen“. Er wünschte sich einen Anschluss der Klinik an den Busverkehr. Allerdings würde das den Bedarf an Parkplätzen nach Ansicht der Verwaltung nicht deutlich verringern. Es sei „beschwerlich bis unmöglich“mit dem Nahverkehr in eine Rehamaßnahme nach Lindenberg zu kommen, sagte Werner Hofstetter.

Als Anregung für Gespräche mit der Klinikleitung nahm die Stadtverwaltung eine Idee von Martin Einsle (Grüne) mit. Vielleicht sei es im Zuge der aktuellen Planungen möglich, die scharfe Kurve bei Ried zu entschärfen. „Zumindest überlegen sollten wir es uns“, sagte er.