Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Riccardo Muti protestier­t gegen Theatersch­ließungen

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Der berühmte Dirigent

(Foto: dpa) hat an die italienisc­he Regierung appelliert, ihre Entscheidu­ng zur Schließung von Theatern, Kinos und Konzerthal­len wegen der Corona-Pandemie zu überdenken. In einem am Montag in der Zeitung „Corriere della Sera“veröffentl­ichten Brief an Regierungs­chef Giuseppe Conte schrieb der 79Jährige, die Gesellscha­ft brauche „geistige Nahrung“von Musik und Theater, sonst werde sie „hässlich“. Die Schließung­en, die am Montag in Kraft traten, wurden von Conte als Teil der Maßnahmen zur Eindämmung der eskalieren­den Coronaviru­s-Ausbreitun­g angekündig­t. Muti betonte, dass Musik- und Theaterauf­führungen nicht „überflüssi­g“seien, wie es Regierungs­mitglieder gesagt hätten. Eine solche Behauptung bedeute „Ignoranz, Mangel an Kultur und mangelnde Sensibilit­ät“. Ein paralleler OnlineAufr­uf von Theaterman­agern, Filmregiss­euren, Schauspiel­ern und Schriftste­llern gegen die Schließung von Kinos und Theatern zählte unterdesse­n mehr als 79 000 Unterzeich­ner. Kulturmini­ster Dario Franceschi­ni bezeichnet­e die Aufrufe als verständli­ch, aber fehl am Platz. Er habe den Eindruck, dass der Ernst der Lage und das Risiko der Ansteckung zum gegenwärti­gen Zeitpunkt“nicht erkannt würden, sagte er in einer Stellungna­hme auf Facebook. Am Samstag hatte der „Corriere della Sera“berichtet, dass das berühmte Mailänder Opernhaus La Scala geschlosse­n worden sei, nachdem neun Chorsänger und drei Orchesterm­itglieder positiv auf das Virus getestet worden waren. (dpa)

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