Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Intendanten in Bayern fordern Ausnahmen
In dasselbe Horn wie Maestro Muti stoßen die Intendanten der bayerischen Theater. Die Bayerische Staatsoper und das Staatsschauspiel wollen die in München geltende Obergrenze von 50 Zuschauern pro Vorstellung zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht akzeptieren. Man habe Sondergenehmigungen beantragt, teilten die Theater am Montag mit. Das Residenztheater möchte wie bisher 200 Zuschauer einlassen, die Oper hofft auf 500 Besucher. München hat am Wochenende die Schwelle von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche überschritten, deshalb sind bei Veranstaltungen nur noch 50 Menschen zugelassen. „Das Publikum fühlt sich bei uns sicher – und wir sind überzeugt, dass es das auch darf“, begründete Opernintendant (oben, Foto: dpa) am Montag seine Forderung an das Kreisverwaltungsreferat. Er verwies auf ein von Ärzten und Wissenschaftlern begleitetes Pilotprojekt, an dem auch die Philharmonie in München und die Meistersingerhalle in Nürnberg beteiligt waren. Anders als in anderen Theatern waren dort 500 statt 200 Besucher erlaubt. Der Versuch belege, dass es bei der Größe des Nationaltheaters und bei Einhaltung vorbeugender Maßnahmen sehr gut möglich sei, vor 500 oder sogar noch mehr Besuchern zu spielen, sagte Bachler. ResidenztheaterIntendant Andreas Bec , Volkstheaterintendant Christian Stückl, Kammerspielchefin Barbara Mundel, Bachler und andere Intendanten bayerischer Theater hatten erst am Freitag in einem offenen Brief Ministerpräsident Markus Söder aufgefordert, verschärfte CoronaAuflagen für Theater zurückzunehmen. Bisher habe es keine nachweisliche Infektion durch einen Theaterbesuch gegeben, argumentierten sie. (dpa)